Übersicht
- 1 Bootsausflug zu kleinen Buchten und faszinierenden Grotten im Cilento
- 2 Wanderung im Cilento
- 3 Ristoro Pozzallo im Cilento
- 4 WWF Schutzgebiet bei Morigerati im Cilento
- 5 Malerischer Wasserfall im Cilento der „Capelli di Venere“
- 6 Mittelalterliches Bergdorf Camerota im Cilento
- 7 Jo Igele – Reiseblog/ Travelblog, Reiseberichte
Cilento, eine Region Kampaniens (Provinz Salerno), liegt ca. 100 kilometer Südlich von Neapel.
Lange Sandstrände, kleine Buchten zwischen schroffen Felsformationen mit versteckten Grotten und einem glasklaren blauen Meer.
Eine hügelige Landschaft mit Wäldern und Bergen, die bis zu 2000 m hoch sind.
Kleine Dörfer, die einen in eine ander Zeit versetzen, haben ihren Charme und ihre Ursprünglichkeit bis heute bewahrt.
Seit 1991 wurden Teile des Gebietes zum Nationalpark (Nationalpark Cilento und Vallo di Diano), 1998 zum UNESCO-Welterbe der Menschheit erklärt (Wikipedia).
Diese ursprüngliche Landschaft mit ihren gastfreundlichen Menschen, bringen nahezu jeden Urlauber in einen Zustand der Entschleunigung und Erholung.
Doch wer in seinem Urlaub auf Aktivitäten nicht verzichten möchte, findet auch dies zu genüge.
Vom Wassersport wie Schnorcheln, Tauchen, Segeln, Kajakfahren und Angeln, über Wanderungen, Reitausflüge, Höhlenerkundungen und Fahrradtouren zu Land, bis hin zu Erlebnissen in luftiger Höhe wie Gleitschirmfliegen, findet jeder seine Freizeitbeschäftigung, die seinen Urlaub unvergesslich macht.
Wer Rat über Unterkünfte und Adressen von den Veranstaltern der Aktivitäten sucht, dem kann ich „Cilentano-Natürlich Süditalien“ und den Reiseführer „Cilento aktiv“ mit tollen Infos und Wander-Touren von Peter Amann ans Herz legen.
Über meine Unterkunft das Hotel Calanca in Marina di Camerota und meine kulinarische Gaumenreise habe ich in meinen ersten Bericht, „Cilento- eine Landschaft der Leidenschaft, der Traditionen und Gastfreundschaft“ geschrieben, nun soll es darum gehen wie es mir erging und was ich im Cilento alles unternommen und erlebt habe.
Erfahrt mehr über den Cilento mit…
traumhaften Buchten, wie die Infreschibucht
mittelalterlichen Dörfern, wie das verlassene Dorf San Severino
der hügeligen Landschaft, die zum Wandern einlädt
und meinem Urlaubsort Marina di Camerota
Bootsausflug zu kleinen Buchten und faszinierenden Grotten im Cilento
Mein Ausflug zum Meeresnaturpark Baia degli Infreschi (ein geschützes Meeresgebiet mit verschiedenen Schutzzonen für Meerestiere und deren Lebensraum), unternahm ich mit einen Ausflugsboot von der Cooperativa Cilento Mare im Hafen von Marina Camerota.
Mit einem kleineren Ausflugsboot macht wir uns auf, die Küste vom Wasser aus zu entdecken. Entlang der unberührten und unverbauten Küstenlandschaft und den für Cilento so typischen Sarazenentürmen, zu versteckten und isolierten, zauberhaften Buchten, die mit glasklarem Wasser zu einem erfrischenden Bad einladen.
Vorbei an bizarren Felsformationen, die meine Fantasie inspirierten und vielen Grotten.
In einige dieser Grotten konnte unser kleines Boot ein Stück hineinfahren und wir durften diese von innen bestaunen.
Unser Bootsführer hatte auch zu fast jeder der besuchten Grotten eine Geschichte auf Lager. Den Erzählungen höre ich gerne zu und ich finde es auch spannend, die Geschichten und Mythen einer Region oder Kultur zu erfahren.
Wie die Geschichte der Grotta degli Innamorati (Grotte der Verliebten): man fährt zu zweit rein und kommt zu dritt wieder heraus…
Jede der angefahrenen Grotten hat ihren Charme und ihre Eigenart. Wie die Grotta Azzura (blaue Grotte) mit ihrem tiefblauen Wasser, die Grotta della Cattedrale mit ihren Tropfsteinen oder die Grotta del Toro mit ihrem Stierkopf… um nur einige zu nennen.
Immer wieder kommen wir an einsamen Buchten mit kleinen Stränden vorbei, wie dem Pozzalostrand (ein weiters Ziel an diesem Tag) oder dem Spiaggia Cala Bianca (weiße Bucht). Diese wurde bei einer Abstimmung im Internet zur schönsten Bucht Italiens gewählt.
Unser Ziel die Infreschi-Bucht mit ihrem Naturhafen ist bald erreicht und wir verlassen das Boot, um einer Wanderung zum Pozallo-Strand und dem Restaurant Pozallo zu starten.
Weg zum Hafen von Marina di Camerota im Cilento
vom Hafen in Marina di Camerota starte ich meine Bootsfahrt zu den Grotten und der Infreschibucht (Porto Infreschi)
mein Boot wartet schon auf mich
bei der Ausfahrt des Hafens von Marina di Camerota, Blick auf den Strand Marina delle Barche mit den typischen Sarazenentürmen und im Hintergrund das Bergdorf Camerota!
die Grotta degli Innamorati (Grotte der Verliebten)
Fischer beim Einholen der Fangnetze…
Einfahrt in die Grotta Azzura (Blaue Grotte)
Herrlich blaues Wasser, diese Grotte macht ihrem Namen alle Ehre…
auf tolle Felsformationen trifft man hier, dieser Fels könnte auch in Thailand stehen…
Grotta del Pozzallo mit Pozzallostrand…
Spiaggia Cala Bianca (Weiße Bucht Strand)
Ruinen der Mühle des Marquis von Camerota
unser Ziel die Infreschibucht mit seinem kleinen Strand
wir gehen in der Infreschibucht an Land, glasklares Wasser und ein kleiner Strand warten auf uns
Wanderung im Cilento
Von leichten Wanderungen bis hin zu anspruchsvollen Bergtouren, ist im Cilento alles zu finden. Alte Wirtschaftswege (die nach und nach als Wanderwege makiert werden) führen durch Kulturlandschaften mit uralten Olivenhainen und durch märchenhafte Wälder. Entlang der Küste, lassen unglaubliche Ausblicke aufs Meer das Wanderherz höher schlagen.
Meine kurze Wanderung startete am Naturhafen Porto Infreschi, wo uns unser Boot abgesetzt hat.
Zuerst ging es steil auf Naturstufen hinauf zur kleinen Seefahrerkapelle St. Lazzaro. Ein unglaublicher Ausblick auf die Infreschi-Bucht belohnt uns für den ca. 10 minütigen Aufstieg.
Weiter geht es auf Natur- und Schotterwegen, vorbei an einer artenreichen Flora mit schätzungsweise 3.500 Pflanzenarten, darunter zahlreiche Endemiten, die es im Cilento gibt. Dazu zählt auch die seltene
Palinuro-Primel, die ich auf meiner Wanderung einige Male entdeckte.
Unsere Wanderführer Luca Cella (Inhaber des Bio-Betriebs Aura) und Andrea Bifulco (Bezitzer des Hotel Calanca) zeigen und erklären uns mit großer Begeisterung ihre Heimat.
Immer wieder werden wir mit essbaren Pflanzen vom Wegesrand versorgt, wie mit dem grünen Spargel, der hier reichlich wild wächst. Die Wanderung führt meist über offenes Gelände und bietet wenig Schatten, aber sie ist einfach, für Familien geeignet und es wartet ein tolles Ziel, der Pozzallo Strand! Ein hübscher Kiesstrand, eingebettet von Felsen, mit einem tollen Restaurant.
dort unten liegt die Infreschibucht mit seinem glasklaren Wasser
weiter geht`s auf schmalem Pfad mit traumhaften Ausblicken auf das Meer und die Küste Cilentos
die Wege werden breiter und laden ein die Natur zu entdecken.
ein kleiner Einblick in die Flora des Cilento….mit dem Neapolitanischen Alpenveilchen, der Palinuro-Primel und den gelb blühenden Macchia am Wegesrand
ich entdecke laufend Tiere, wie Schmetterlinge, Eidechsen in den schönsten Farben, Muscheln und unterwegs begegnete mir zwar kein Wolf, die es hier geben soll, doch einen Hund zum Streicheln findet sich schon mal
alte Bauernhäuser, die manchmal umgebaut sind, bieten Urlaubern Unterkunft
immer wieder hat man schöne Ausblicke aufs Meer, bei gutem Wetter kann man sogar den Stromboli sehen
wir sind bald am Ziel – dem Pozzallostrand
Ristoro Pozzallo im Cilento
Das Restaurant Ristoro Pozzallo liegt eingebettet in der Natur am Pozzallostrand.
Im liebevoll angelegten Garten, blüht es überall und ein schattiges Plätzchen unter Bäumen oder unter der Gartenlaube findet man allemal. Es war wunderbar mit Blick auf Strand und Meer typische Gerichte aus dem Cilento zu genießen.
Hier her kommt man über den Wasserweg oder man wandert z.B. von Marina Camerota ca. 1Std. zum Ristoro Pozzallo. Seit 1984 und schon in der 3. Generation werden traditionelle Spezialitäten aus dem Cilento serviert.
Der Service ist super freundlich (wie ich überall im Cilento erfahren durfte) und die Küche der Köchin Antonietta Marchese, die schon seit 1986 hier ihre Gäste mit leckeren Köstlichkeiten verwöhnt, war sehr…sehr…sehr…lecker!
Unbedingt besuchen!!
traditionelle Spezialitäten aus dem Cilento mit so einem genialen Blick genießen
Besitzerin und Köchin Antonietta Marchese mit einigen typischen Spezialitäten aus dem Cilento. Pizza Fritta, Fresella und gefüllte Auberginen… soooo lecker
WWF Schutzgebiet bei Morigerati im Cilento
Beim Bergdorf Morigerati (ein mittelalterliches Örtchen), liegt das WWF Naturschutzgebiet mit der Bussento-Schlucht.
Der ca. 37 km lange Bussento-Fluß ist einer der wichtigsten Flüsse im Naturpark des Cilento.
Sein Ursprung liegt am Fuße des Berges Monte Cervati, bei Caselle in Pittari taucht der Fluß unter die Erde ab. Ungefähr 5km lang fließt der Bussento-Fluß unterirdisch, bis er in einer faszinierenden Talschlucht unterhalb des Begdorfes Morigerati, wieder auftaucht und seinen Weg überirdisch weiter führt.
Wir starten an der WWF Infostation, unsere kleine Wanderung. In der Station erhalten wir Informationen über Fauna und Flora des Schutzgebietes.
Hier zahlt man auch den Eintrittspreis von 5,-€ (Kinder bis 6 Jahren sind frei).
Von hier aus geht es auf zum Teil geflasterten Wegen und Steinstufen hinunter zur Grotte del Bussento und weiter zum Flussbett.
Leider hatten wir kein Glück mit dem Wetter, doch wir kamen nach ungefähr 15 Minuten noch trocken in der Grotte del Bussento an. Es ist schon unglaublich was die Natur alles zustande bringt.
Weiter geht es zum Flussufer und der alten Getreidemühle aus dem 16./17. JH., die noch bis in die 60iger Jahre in Betrieb war. Bald fing es an in strömen zu regnen und so liefen wir die Wanderung im Schnelldurchgang in ca. 1 Std ab, bei gemütlichem Tempo ist man hier etwa 2,5 Std unterwegs.
Ein lohnender Ausflug für die ganze Familie!
unterhalb des Bergdorfes Morigerati liegt das WWF Naturschutzgebiet
schöne Ausblicke in die Landschaft des Cilento
auf Wegen, die die Bewohner des Bergdorfes früher mehrmals am Tag bewältigten, um Wasser für sich zu holen, geht es hinuter zur Grotte Bussento
kleine Rasthütten laden zur Pause ein
bei strömendem Regen bewältigen wir den Aufstieg
Malerischer Wasserfall im Cilento der „Capelli di Venere“
Der wunderschöne Wasserfall, Capelli di Venere „die Haare der Venus“ genannt, kommt aus dem Gewässer des Rio Bussentino, einem Nebenfluss des Bussento.
Der Wasserfall befindet sich in einem geschützten Gebiet, etwa einen Kilometer vom Dorf Casaletto di Spartano entfernt.
Die zahlreichen Wasserläufe sind so zart und anmutig, dass sie wie die Haare der Venus erscheinen. Doch kommt der Name von einer Pflanze, die in den Wasserläufen fließt, das „Frauenhaar“.
Ein märchenhafter Ort, der an heißen Tagen und nach Wanderungen mit kühlem Nass lockt.
Der vorhandene Picknickplatz, mit Holztischen, Bänken und Grill, lassen ein angenehmes Picknick in dieser wundervollen Natur im Cilento zu.
ich komme mir vor wie bei Herr der Ringe
Luca Cella (Inhaber des Bio-Betriebs Aura) ist immer für ein Späßchen zu haben
ich warte nur noch auf eine Elfe, die aus der Höhle fliegt
Mittelalterliches Bergdorf Camerota im Cilento
Das malerische Bergdorf Camerota befindet sich einige Kilometer entfernt, auf einem Felsplateau 300m über dem Badeort Marina di Camerota.
Das mittelalterliche Dorf mit seinen befestigten Mauern und die Burgruine des Marchese versetzen einen bei einem Spaziergang durch die engen Gassen und Torbögen in eine vergangene Zeit.
Ich schlendere durch die Gassen, an schönen Kirchen und Kappellen vorbei, hier und da sehe ich Bewohner bei einem Plausch und es scheint die Zeit ist hier stehen geblieben.
Camerota hat eine lange Tradition in der Verarbeitung und dem Verkauf von Keramik.
Das Töpferhandwerk ist immer noch aktiv und man kann die kunstvoll hergestellten Terracotta-Artikel wie Vasen, Blumenkübel, handbemaltes Geschirr und Deko-Artikel erwerben.
In der Werkstatt des Töpfermeisters Pompeo Cammerano, der in der 7. Gerneration töpfert, durfte ich selbst Hand an der Töpferscheibe anlegen und mich in der Bearbeitung des Tonklumpens versuchen.
Nur mit Hilfe von Pompeo Cammerano gelang es mir eine kleine Schale auf der Töpferscheibe zu zaubern.
Es sieht so leicht aus, wenn der Meister an der Scheibe arbeitet, doch ich hatte große Schwierigkeiten. Dank der Hilfe von Pompeo gelang es mir doch noch ein ganz ansehliches Stück zu töpfern!
Einen Ausflug in das Bergdorf Camerota und in die Töpferei „Ceramiche Terracotta Pompeo Cammerano“ lohnt sich auf jeden Fall.
hier trifft man sich noch zu einem Schwätzchen
die Gassen sind so eng, dass nur ein Bienchen durch kommt und die Anwohner mit Gasflaschen beliefert
im Cilento gibt es die ältesten Bewohner Italiens und die sind super drauf
die Werkstatt und der Töpfermeister Pompeo Cammerano bei der Arbeit
auch ich durfte mich an der Töpferscheibe versuchen
mit Hilfe von Pompeo kam auch eine kleine Schale zustande
so hübsch wurde mein Exemplar leider nicht
irgendwann ist auch die schönste Reise vorbei…ab geht’s nach Hause
ich fühle mich sauwohl im Cilento. Die einmalige Landschaft mit ihren aufgeschlossenen und freundlichen Bewohnern, die ich auf meinen Ausflügen und Wanderungen kennen lernen durfte, werden mir unvergessen bleiben.
Vielen Dank an Andrea Bifulco, Luca Cella und „Cilentano – Natürlich Süditalien“ für die Einladung
Mehr über die Landwirtschaftlichen Betriebe im Cilento und ihre Produkte wie Büffelmozzarella, Sardellen, Öl und Feigen und vieles mehr gibt es im nächsten Bericht…
Mehr über den Cilento erfahrt ihr in meinem ersten Bericht:
– Cilento eine Landschaft der Leidenschaft, der Traditionen und Gastfreundschaft……
Jo Igele – Reiseblog/ Travelblog, Reiseberichte
Sonja Weisner – Reisebloggerin.
Reisen ist meine Leidenschaft.
Von individual bis pauschal und von Abenteur bis teuer bin ich weltweit unterwegs.
Seit Udos Tod bereise ich die Welt als Witwe, Single, Oma, Mama, Schwester, Freundin, … und entdecke meine Reiseleidenschaft neu.
„Denn Wege entstehen dadurch, dass man sie geht“ (Kafka)
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