Mit dem Hausboot durch das Burgund – es gibt immer ein erstes Mal!!

4. März 2020 | Von | Kategorie: Allgemein, Europa, Familie, Frankreich, Frankreich/ Mittelmeer, Hausboot, Neu, Südeuropa

Übersicht

Wir waren ja schon ein paar Mal mit dem Hausboot in Frankreich unterwegs. Die letzten Male sind wir auf dem Canal du Midi und durch die Camargue geschippert. Wir hatten traumhaft schönes Wetter, waren im Meer baden (der Canal du Midi läuft an vielen stellen parallel zum Meer), wir hatten Regen und Sturm. Wir konnten sogar wegen Hochwasser nicht in unseren Hafen fahren, da man die Schleuse nicht nutzen konnte und hatten auch schon einen Unfall mit dem Hausboot.

*Unsere anderen Hausbooturlaube verlinke ich euch am Ende das Berichts*

Als wir in den Sommerferien dann in das Burgund (ja es heißt wirklich, das Burgund) aufbrachen, dachten wir, wir kennen ja alles schon und das einzig neue in diesem Urlaub ist die Region für uns. Außerdem hatte ich ein kleines bisschen Angst, dass uns die kleine Saône und das Burgund eventuell enttäuschen, denn die Camargue, der Canal du Midi und die Nähe zum Meer waren wirklich ziemlich perfekt! Wir haben aber schnell gemerkt, dass wir uns keine bessere Route hätten aussuchen können und dass so ein Hausbooturlaub immer wieder spannende „erste Male“ bietet. Deshalb will ich euch heute von unseren „ersten Malen“ im Burgund und mit Le Boat erzählen.

Das erste Mal mit Le Boat unterwegs

Wir waren dieses Mal zum ersten Mal mit Le Boat unterwegs und durften eine wunderbare Horizon 4 mit 4 Kabinen und dazugehörigen Bädern beziehen. die Kabinen befinden sich vorne im Bug. Im Heck der Horizon 4 befindet sich der große Wohn- /Kochbereich der sich durch eine große Glasschiebetür mit dem Außensitzbereich im Heck verbinden lässt.

Besonders gut hat uns das große Sonnendeck mit Liegebereich, Gasgrill, Außensteuerstand und Esstisch gefallen. Das war echt richtig gemütlich. Die Einrichtung war sehr ansprechend und versprühte Wolfühlathmosphäre. Vermisst haben wir auf der Horizon 4 absolut nichts. Dass man das Platzangebot auf einem Hausboot nicht mit einem Ferienhaus, sondern eher mit einem großzügigen Wohnwagen vergleichen kann, sollte jedem klar sein. Menschen mit einer Körpergröße von über 1,90m müssen auch mal den Kopf einziehen. Und auch der Wasserfluss in der Dusche ist ein wenig gewöhnungsbedürftig. Aber es kommt warmes Wasser und mit langen Haaren muss man eben etwas länger duschen, oder man springt einfach einmal mehr in den Fluss. Allerdings ist das jammern auf aller höchstem Niveau und man muss sich schon sehr anstrengen, um etwas zu finden, an dem man auf einem so großartigen Boot wie der Horizon 4, meckern kann.

Wir haben unser Boot im Hafen von St. Jean-de-Losne in Empfang genommen. Der Check-in war unkompliziert und schnell. Da wir etwas früh dran waren, mussten wir noch kurz auf unser Boot warten. Wir empfehlen euch direkt in St. Jean-de-Losne noch einkaufen zu gehen. Da die kleine Saône umgeben ist von herrlicher Natur und kleinen idyllischen Dörfern, findet man nicht an jeder Ecke eine Einkaufsmöglichkeit. Wir haben schon viel von zuhause mitgenommen, aber Wein und ein paar landestypische Dinge kaufen wir immer vor Ort. Nach dem Einkauf das Gepäck an Bord schleppen, ein wenig einräumen und es kann losgehen! Wir versuchen übrigens immer viel in Klappboxen zu packen, die lassen sich nämlich platzsparender an Bord verstauen als ein Koffer. Die Horizon 4 hatte unter den Doppelbetten im Bug sogar Aussparungen, in die genau 2 Klappboxen gepasst haben. das war perfekt, denn die Schränke sind meistens sehr knapp bemessen und mit 4 Kindern an Bord hat man schon einiges an Kleidung dabei. Wobei wir dank traumhaftem Wetter mit Bikini und Sommerkleidchen gut ausgekommen sind.

Einkaufsstopp in Auxonne, hier ist ein großer Supermarkt fast direkt am Hafen
Kirchenplatz und Markt in Auxonne
Einkaufstopp und Wasserauffüllen im Hafen von Pontailler-sur-Saône
Pontailler-sur-Saône hier gibt es nur einen kleinen Supermarkt

Das erste Mal auf einem Fluss mit dem Hausboot

Wir waren auf der kleinen Saône das erste Mal mit dem Hausboot auf einem Fluss unterwegs (anstatt wie bisher auf einem Kanal) und das bringt ein paar schöne Vorteile mit sich.

  • man darf überall wild anlegen und ist nicht auf im Kapitänsbuch eingezeichnete Anlegestellen und Häfen angewiesen.

Vor allem das wilde Anlegen und Baden im Fluss hat uns unglaublich gut gefallen. Ein großer Teil unserer Route auf der kleinen Saône führte durch ein Naturschutzgebiet. Trotz Sommerferien (ende August) haben wir immer unglaublich schöne und ruhige Plätzchen gefunden, an denen wir zum Baden, Essen und Übernachten angelegt haben. Nur wenn unser Wasser oder unsere Vorräte knapp wurden, haben wir einen Hafen angesteuert. In Pontailler-sur-Saône, Auxonne und Scey-sur-Saône haben wir angelegt und unsere Wasser- und Lebensmittelvorräte aufgefüllt. An diesen unglaublich schönen, mitten im Naturschutzgebiet liegenden, wilden Anlegeplätzchen haben wir auch atemberaubende Sonnenauf- und untergänge genießen dürfen. Da waren sogar wir, als „Vielreiser“, das ein oder andere Mal einfach nur von der Schönheit dieser Umgebung überwältigt.

wir haben ein schönes Anlegeplätzchen gefunden, also los Pflöcke in den Boden und anlegen
Mitten in der Natur
So lässt es sich doch aushalten, Abendessen mitten in der Natur
Guten Morgen kleine Saône, Sonnenaufgang
Gute Nacht Kleine Saône, Sonnenunergang
  • man darf in der kleinen Saône baden, das darf man im Canal unter anderem wegen der Frachtschiffe nicht.

Das Baden in der kleinen Saône war wirklich großartig. Nicht nur die Kinder konnten nicht genug davon bekommen direkt vom Boot ins Wasser zu springen. Da wir wussten, dass dort das Baden erlaubt ist, haben wir natürlich nicht auf Gummitiere, SUP und co. verzichtet. Wir hatten sogar eine Angel dabei, da wir gehört haben, dass wir uns hier in einem echten Angelparadies befinden und uns deshalb fest vorgenommenhaben mindestens einmal unser Abendessen selbst zu fangen, auszunehmen und zu grillen. Es ist zwar schon eine Weile her, als ich das letzte Mal einen Fisch ausgenommen habe (so ungefähr 20 Jahre während meiner erlebnispädagogischen Zusatzausbildung) aber einmal gelernt, vergisst man sowas doch nicht mehr. Zuerst waren unsere Kids völlig begeistert angeln zu dürfen. Als aber klar war, dass der Fisch verletzt ist, wenn er am Haken hängt und wir ihn dann essen wollen, rebellierten unsere „Tierschützerkinder“ und das Fischefangen wurde auf Kescher und Eimer beschränkt…das dafür aber umso ausgiebiger.

Angelegt und alle ab ins Wasser
SUPen
Jump!!!… Davor solltet ihr natürlich immer prüfen ob das Wasser an der Stelle tief genug ist…wir haben dazu das SUP Paddel benutzt
Das SUP ist auch ein super Sprungbrett
„Angeln“ tun unsere Kids lieber mit dem Kescher
  • Natur und Tiere entdecken und erleben

Das Flussufer ist dicht bewachsen und bietet wunderschöne Schattenplätzchen zum Anlegen. Das ist bei über 30°C definitiv sehr angenehm und auch noch spannend, da das Ufer auch die Heimat vieler Tiere ist. Immer wieder haben wir Wasserschlangen, Eisvögel, Fische und Frösche beobachten können und abends in der Dämmerung sind Fledermäuse um uns herumgeschwirrt. Da wir im Vorfeld gelesen hatten, dass hier auch Otter leben, haben wir natürlich fleißig ausschau gehalten. Einen Otter haben wir auch im Sonnenaufgang beim Fischen beobachten können. Es gibt hier wirklich viel zu entdecken.

Wer hat uns da wohl beim Frühstück besucht?!
Schwäne
Die findet auch Hutsch spannend
Mit dem SUP den Fröschen und Schlangen auf der Spur

Das Erste Mal mit Hund auf dem Hausboot

Wir hatten auf dieser Hausboottour das erste Mal unseren Schäferhund „Hutsch“ dabei. So richtig vorstellen konnten wir uns das im Vorfeld noch nicht. Wie funktioniert das mit dem doch sehr großen und aufgedrehten jungen Hund an Bord? Hutsch war gerade einmal 2 Jahre alt, ist immer in Action, und mit seinen 72cm Rückenhöhe und 40 Kilo nicht gerade klein. Aber es war wunderbar! Von den vielen neuen Eindrücken, dem schwimmen im Fluss, bis hin zu den Spaziergängen in der Natur. Die meiste Zeit an Bord hat er sowieso gedöst oder als Kopfkissen der Kinder gedient. Frankreich ist super hundefreundlich. Vor allem unsere Kinder und der Hund wurden überall freundlich empfangen. Und wenn er wegen einer Einkaufstour doch mal im Boot bleiben musste, war das auch kein Problem. Ihr müsst allerdings etwas aufpassen, Vorkehrungen treffen und dürft den Hund nicht zu lange alleine an Bord lassen, denn auch das Boot kann sich in der Sonne ziemlich aufheizen, wenn Fenster und Türen geschlossen sind. Nehmt auch unbedingt ein paar Handtücher für den Hund mit, Hutsch war gefühlt immer nass. Aber er ist auch eine riesen Wasserratte und konnte es kaum erwarten endlich in den Fluss zu springen, wenn wir anlegten. Gut war auch, dass wir eine Schwimmweste für den Hund dabei hatten, so mussten wir uns auch bei längeren Aufenthalten im Wasser keine Sorgen machen, dass der Hund bei einer seiner nicht enden wollender Schwimmrunden absäuft.

Unser Fazit zum Hausbooturlaub mit Hund: Absolut empfehlenswert!!!

Auch Hutsch darf mit aufs SUP
Lieblingskopfkissen der Kinder
lesen, …
… schlafen, …
… streicheln, Hutsch ist einfach immer mittendrin
Bei einem Spaziergang an Land, …
… gibt es einiges zu entdecken

Das erste Mal eine Schleuse selber bedienen

In der Camargue hatten wir auf unserer Route nur wenige Schleusen. Diese wurden alle von einem Schleusenwärter bedient und wir mussten nichts weiter tun als rein- und wieder raus fahren. Deshalb kamen wir im Vorfeld auch gar nicht auf die Idee uns die Informationen zum Schleusen genauer anzuschauen… Hier meldet man sich über ein Stück Schlauch, das vor der Schleuse herumhängt, an und wartet auf grünes Licht. Ok, erster Schritt geschafft, in die Schleuse einfahren und Seile umlegen, easy. Und jetzt? In den Schleusen befindet sich eine Eisenstange, wir haben gezogen, gedreht, gedrückt nichts passiert?! Bis wir auf die Idee kamen die Stange nach oben zu schieben. Eine Glocke ertönt und die Schleuse schließt. Geschafft! Wenn man weiß was man tun muss, ist auch das „nach oben Schieben einer Stange“ absolut easy 😉 Um planlosen Momenten vorzubeugen…lest euch einfach einmal kurz in euren Unterlagen durch was ihr beim Schleusen tun müsst.

Ausschau halten
da ist die Schleuse
reinfahren und Seile umlegen
passt das Boot noch mit rein? Schleuse bei Auxonne
fast oben
weiter geht´s

Das erste Mal durch einen Tunnel mit dem Hausboot

Als wir unsere Route ausgesucht haben, freuten wir uns sehr, dass es die Möglichkeit gab einen Tunnel zu durchfahren. Und es war wirklich spannend, dunkel und eng, abenteuerlich und ein neues Erlebnis. Das erste Mal durch einen Tunnel, der Tunnel bei Savoyeux. Er ist 643 Meter lang und die Einfahrt wird durch eine Ampel geregelt. Wir empfehlen euch auch, den nächsten Hafen anzufahren und die Gegend um den Tunnel bei einem Spaziergang zu erkunden.

da geht es in den Tunnel, sieht ganz schön eng aus
Tunneldurchfahrt
im Stehen könnte es knapp werden
bei einem Spaziergang erkunden wir den Tunnel von oben

Ihr seht schon wir hatten wieder eine tolle Zeit auf den Hausboot und wir sind uns sicher, das war nicht unser letzter Hausbooturlaub!

Vielen Dank an Le Boat für die Zusammenarbeit. Wir haben das Boot zur Verfügung gestellt bekommen. Der Bericht wurde davon aber nicht beeinflusst, sondern spiegelt unsere ehrliche Begeisterung wieder!

Unsere Hausboot Urlaube in der Camargue:

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5 Kommentare auf "Mit dem Hausboot durch das Burgund – es gibt immer ein erstes Mal!!"

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  4. Amina sagt:

    Da kommen bei mir Kindheitserinnerungen and einen Hausbooturlaub in Frankreich vor 20 Jahren auf. Ein wirklich schöner Bericht!

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