Mein erstes Moutainbike erarbeitete ich mir 1991 auf der ersten Eurobike Messe in Friedrichshafen, seither bin dem Radsport und besonders dem Moutainbiken verfallen.
Über 20 Jahre waren Udo und ich, sehr sportlich unterwegs.
Die Alpen haben wir zigmal überquert, haben so manche Insel mit dem Rad erkundet, sind im Norden des Gardasees jede Moser-Tour abgefahren, sind Mountainbike-Rennen mitgefahren und auf den Spuren des „Marathon de Sables“ durch die marokkanische Sahara geradelt, um nur einige unserer Abenteuer auf zwei Rädern zu erwähnen.
Ich weiß wieviel Arbeit in der Planung und im Führen der Touren steckte, die Udo akribisch ausarbeitete und trotzdem immer mal wieder Unvorhergesehenes passieren kann.
Wege hörten einfach auf, Kartenmaterial war nicht genau, Privatwege waren für uns gesperrt und vieles mehr.
wir 5 Mädels und 3 Jungs durchquerten die marokkanische Sahara, so schützten wir uns vor dem Sandsturm, der uns öfter auf der Tour begleitete
Ich verstehe also voll und ganz, dass sehr viele Radfahrer geführte Touren im Urlaub in Anspruch nehmen, oder gleich einen Radurlaub buchen.
Die Palette ist groß, was die Art und auch die Länder angeht, die man mit dem Rad erkunden kann.
So war ich voll und ganz begeistert, als ich eine Einladung von Inselhüpfen bekam, um die Kvarner-Bucht in Kroatien mit Schiff und per Rad zu erkunden. In meinen ersten Teil „Inselhüpfen in der Kvarner-Bucht“, könnt ihr über meine ersten Eindrücke vom Schiff und der Inselwelt der Kvarner-Bucht lesen.
Jetzt kommen wir auf`s Rad und ich stelle euch zwei Touren mit ihren Highlights vor.
Wir besuchen in Rabac das 1. Forum zum Radtourismus in Kroatien und lernen in Livade das
„weiße und schwarze Gold von Istrien“ kennen.
Endlich auf dem Rad und jetzt wird das schöne Kroatien/Istrien entdeckt…
das schwarze Gold von Istrien, der Trüffel
der schöne Hafen von Rabac in Kroatien
Rad-Tour von Rabac zur Altstadt von Labin
Endlich, die Sonne scheint und der Wind hat sich beruhigt, so dass wir unsere erste Radtour angehen können.
Jeder ist auf sein Rad, das er schon Zuhause ausgesucht hat, gespannt.
Im Angebot sind Trekkingräder, Mountainbikes, E-Bikes und Rennräder, auch für die kleinen Radfahrer, ab einer Körpergröße von 1,20m stehen passende Fahrräder bereit.
Doch das ist nicht alles, Fun-Kid-Trailer für Kinder bis 30kg und Kindersitze von Römer für 9-22kg stehen für die Allerkleinsten zur Verfügung.
Ich habe mich für ein E-Mountainbike entschieden. Von meinen früheren Radkumpels sind schon einige auf diesen Komfort umgestiegen und so nutzte ich die Chance auch endlich ein E-Bike zu testen.
Es ist schon cool, man geht von Board und da stehen fix und fertig gerichtet unsere Räder, mit Namensschilder versehen und zum Einstellen steht auch gleich ein Mitarbeiter von Inselhüpfen und Cycle Croatia, parat. Wirklich ein super Service.
da stehen sie und warten nur noch auf ihre Reiter
Unsere erste Rad-Tour ist nicht sehr lang, jedoch hat sie es in sich.
5km Länge und ca.300 Höhemeter sind zu bewältigen, das hört sich nicht sehr schwierig an!
Jedoch befinden wir uns sehr früh im Jahr, haben also noch kaum Rad-Touren in den Beinen und man hat auch noch fremde Räder unter sich.
Desweiteren ist der Anstieg stetig und das ist für einige ungewohnt, wie z.B. für Mitfahrer aus dem flachen Norden.
Unser Guide Petra wählt ein moderates Tempo, so dass jeder, der sich daran hält, die Tour ohne Probleme schafft.
und los geht`s am Hafen von Rabac, vorbei an Caffee`s und Shop`s
immer ein Lächeln auf den Lippen unserer Rockröhre Agathe
mit meinem E-Bike entgehen mir solche Ausblicke nicht, da meine mangelnde Kondition damit wettgemacht wird
auf dieser Tour geht es stetig aufwärt`s
Angekommen in der Altstadt von Labin, werden wir mit tollen Ausblicken auf das Meer und Rabac belohnt.
Schmale Gassen, alte Häuser mit schönen Fassaden und zahlreiche kleine Kirchen, laden ein dieses Städtchen zu begutachten.
Ich liebe Abfahrten, im Rausch der Geschwindigkeit die errungenen Höhenmeter wieder hinunter zu prettern und das Gefühl, mein Bike zu beherrschen.
Zufrieden kommen wir an unserem Schiff „Andela Lora“ an. Dort werden uns auch schon die Räder abgenommen und versorgt, so dass wir uns gleich auf dem Sonnendeck einen Drink gönnen und uns gemütlich über diese Tour austauschen können.
Danach ging es ab in die Kabine… Duschen und sich auf das Abendessen freuen, das unsere Köchin Doris mit Ceca für uns zauberte.
tolle Ausblicke von Labin aus auf das Hinterland Istriens
ich genieße den Ausblick auf Rabac, das Meer und die Inseln von der Kvarner-Bucht
Labin mit seinen Kirchtürmen, den bunten Häusern…
vielen Stufen und kleinen Kirchen
die Abfahrt war berauschend und ich freue mich auf mein Schiff, das hier im Hafen von Rabac liegt
eine herrliche Tour liegt hinter mir und ein kühles… wartet jetzt auf mich
mit einem stimmungsvollen Sonnenuntergang geht dieser Tag zu Ende
Besuch des 1.Forum zum Radtourismus in Rabac Kroatiens
Rabac ist ein Hafenstädtchen auf der Halbinsel Istrien in der Kvarner-Bucht und wird auch die „Perle der Kvaner-Bucht“ genannt. Geschützt in einer hügeligen Bucht liegt der malerischen Hafen, in dem wir mit unserem Schiff „Andela Lora“ angelegt haben.
Man merkt gleich, dass das Hafenstädtchen touristisch erschlossen ist, Shops, Restaurants und Kaffees sind im Hafen und entlang der Uferpromenade zu finden.
An der Uferpromenade liegt das Hotel Valamar, in dem das 1. Forum zum Radtourismus in Kroatien statt fand. Dort konnten wir uns von der Entwicklung des Radtourismus in Kroatien ein Bild machen.
Die Entwicklung der Bike Regionen und das Konzept zertifizierter Bike Hotels, sollen den Radtourist in Kroatien einen erholsamen Rad-Urlaub ermöglichen.
Cycle Croatia, ist spezialisiert auf geführte Radtouren, Radvermietungen und Mitveranstalter von Bike-Events in Kroatien.
die Promenade von dem Städtchen Rabac
der Künstler Vasko Lipovac gestalte das Kunstwerk „Perlen“, es steht am Strand von Rabac
immer wieder gibt es die Möglichkeit, von der Promenade aus, am Meer sonne zu tanken und ein kühlendes Bad in der Adria zu genießen
Platz nehmen und diese herrliche Aussicht genießen
Eröffnung des 1.Forum zum Radtourismus in Kroatien…
auch Inselhüpfen aus Konstanz am Bodensee, ist vertreten…
Radtour von Buje über Groznjan nach Livade auf der Parenzana-Route in Istrien
Unsere heutige Tour ist ca.32km lang und führt quer durch das Inland von Istrien.
In zwei Gruppen werden wir aufgeteilt, für die Trekking-Rad Fahrer geht es auf asphaltierten Wegen hinauf und die Moutainbike Fahrer dürfen ihre Räder auf unbefestigten Wegen testen und das ein oder andere stolper Hinderniss überwinden.
Wir starten in Buje zu unserem ersten Tourenziel, dem Künstlerdorf Groznjan.
Für die Moutainbike Fahrer beginnt der Spaß dort wo der Asphalt aufhört und zwar auf der alten Trasse der ehemaligen Eisenbahnlinie Triest-Porec, der „Parenzana Route“.
Wir fuhren teils auf Naturwegen und recht oft auf grobem, scharfkantigem Schotter, der früher zur Befestigung des Schienenkörpers verwendet wurde.
Die größte Schwierigkeit auf unserer Strecke waren für meine Mitfahrer und mich die Tunnel, ich habe sie nicht genau gezählt aber ich glaube es waren 6-7 in der Anzahl.
Der erste Tunnel vor Groznjan, war kurz, man sah das Ende und er war deshalb kein großes Hindernis. Doch das sollte sich bei dem ein oder anderen folgenden Tunnel ändern, doch dazu später.
Wir hatten auf unserem ersten Teil keine großen Steigungen, nur kurz vor dem Künstlerort Groznjan ging es etwas steiler hinauf, doch die Anstregung wurde mit einem fantastischen Blick belohnt.
zuerst geht`s mit den Shuttle zu dem Städtchen Buje in Istrien
los geht`s in Buje, zuerst auf Asphalt
schon bald waren wir nur noch auf Schotterwegen unterwegs
unser erstes Ziel Groznjan, ist bald erreicht…
so schön das Tal mit dem Fluß Mirna, auch die Toskana von Istrien genannt
Das Mitterlalterliche Künstlerdorf „Groznjan“
Ein lohnender Stop, auf der Parenzana in Istrien ist das Künstlerdorf Groznjan.
Es liegt auf ca.290m Seehöhe und ist der höchste Punkt unserer heutigen Tour und auch der höchste Punkt der Parenzana.
In Groznjan, werde ich in eine mittelalterliche Welt zurückversetzt, die einstige Festungsanlage der Venezianer aus dem 14. Jahundert thront auf einem Hügel mit einem fantastische Blick ins Mirnatal mit seiner grünen hügeligen Landschaft.
Groznjan, mit seinen steingepflasterten Gassen, Torbögen, spitzen Kirchtürmen, Steinhäusern und seinen kleinen Plätzchen strahlt einen besonderen Flair aus.
Dank dem Künstler und Bildhauer Aleksandar Rukavina bekam das Dorf 1965 neuen Aufwind. Er bewirkte, dass verlassene und dem Zerfall geweihte Gebäude unentgeltlich von Künstlern bewohnt werden durften und sie setzten sich für den Erhalt und die Renovierung der Gebäude ein.
Galerien, Shops und ein paar Wirtshäuser, machen den Aufenthalt in Groznjan ganz besonders…
Dank unserer gutgelaunten Guides, kamen alle entspannt an
in Groznjan laden stimmungsvolle Gassen mit seinen alten Häusern zum Verweilen ein
Galerien lassen das Shoppingherz höher schlagen
und Gasthöfe sorgen für das leibliche Wohl
auch wir stärkten uns noch vor der Weiterfahrt
und genossen dabei die Ausblicke
Livade und das „weiße und schwarze Gold von Istrien“
Weiter geht`s auf der Parenzana richtung Livade.
Der Untergrund wird etwas grober und man merkt immer öfter, dass wir uns auf einer alten Eisenbahntraße befinden.
Brücken und Tunnel sind Zeitzeugen vergangener Nutzung, die Tunnel und andere Biker, sind die größte Herausforderung für so manchen in unserer Gruppe.
Grober Schotter, Nässe, die den Untergrund rutschig macht und die Dunkelheit, die in so manchen Tunnel herrscht, gilt es zu bewältigen.
Flott kommen wir voran, es macht rießigen Spaß und hat großen Fun Faktor hier zu fahren.
Die Streckenführung hat keine großen Steigungen mehr und lässt mich trotz schweren E-Bikes und einem Wackler im Akku, (ohne dessen Unterstützung) gut mithalten.
Ach ja das E-Bike; an Steigungen ist es wirklich eine große Hilfe, im Gelände ist es durch das hohe Gewicht aber schon etwas träge und ich traute mich noch nicht auf Trails, was einige aus unserer Gruppe genossen.
Ja das gibt es hier auch, Mirna unsere Trailspezialistin, zeigte einigen von uns lohnende Trail Abfahrten und die müssen wirklich gut sein, wie sie mir erzählten.
So kammen wir glücklich in Livade an und freuten uns schon auf ein kühles Getränk…. und das weiße und schwarze Gold von Istrien!
und weiter geht`s auf der Parenzana
Eisenbahntunnel, mit nassem und rutschigem Schotter
dieser Tunnel war der längste und völlig dunkel, so dass eine von unserer Gruppe stürzte, da andere Biker mitten im Tunnel nach ihren Lichtquellen suchten…
Wir befinden uns hier in einer der größten Trüffel Region von Kroatien!
Seit hier 1999 der größte weiße Trüffelpilz der Welt (ganze 1,31Kg schwer) gefunden wurde, ist Livade unter den Trüffel-Liebhaber ein Begriff.
Nicht nur in der Trüffel-Hauptsaison zwischen Oktober und November, herrscht hier Golgräberstimmung auf das „weiße und schwarze Gold“ den „Trüffel“.
Zahlreiche Veranstaltungen über den Trüffel, wie das „Subotina Fest in Buzet“, „TeTa Fest in Motovun“ oder das „Tuberfest in Livade“ um nur einige zu nennen, ist ein Urlaub für Trüffelliebhaber schon fast ein Muss.
Nun darf ich bei dem Entdecker des größten je gepflückten weißen Trüffel, dem hiesigen Gastwirt Giacarlo Zigante in seinem „Restaurant Zigante“, Speisen und diese tolle Tour krönend beenden.
Mit Trüffelköstlichkeiten konnte ich mich im anliegenden Trüffelshop, für meine Daheimgebliebenen eindecken und da gabe es einiges.
Oel mit Trüffel, Käse mit Trüffel, Marmelade, Wurst, Schokolade und und und es gibt sogar Schnaps mit Trüffel, den wir gerne testeten, wir mussten ja nicht mehr aufs Rad sondern wurden bequem mit Shuttle- Service an unser Schiff „Andela Lora“ gefahren.
Ein großes Dankeschön für diese tolle Tour, geht an unser Guides.
wir sind an unserem Endziel dem Ort Livade und dem Restaurant Zigante angekommen
Stilvoll konnten wir bei leckerem Essen und gutem Wein die Tour krönend abschließen
diese größe hatte der gefundene Trüffel von Gastwirt Giacarlo Zigante
und so wird der Trüffel serviert
im Shop vom Restaurant Zigante, habe ich mich durch die Köstlichkeiten mit Trüffel geschlemmt und Mitbringsel für meine Lieben geshoppt
Mit unserem Shuttle ging es wieder zum Schiff und dort ließen wir die Tour Revue passieren. Alle waren begeistert und glücklich!
Doch leider geht jede Reise einmal zu Ende und unsere Köchin Doris verwöhnte uns zum Abschluss noch mit kroatischen Spezialitäten, an unserem letzten Abend!
gemütlich an Deck, bei der untergehenden Sonne ein Drink genießen
mit Blick auf den Hafen von Rabac
blaue Stunde im Hafen von Rabac
unsere immer gutgelaunte Köchin Doris verwöhnte uns mit leckeren Gerichten und zum Abschluss mit Kuchen
mein letzter Sonnenuntergang an Bord
Ein großes Dankeschön für die Einladung an Inselhüpfen, Cycle Croatia und PR2 Agentur Ich habe diese Reise in vollen Zügen genossen!!!
Sonja Weisner – Reisebloggerin.
Reisen ist meine Leidenschaft.
Von individual bis pauschal und von Abenteur bis teuer bin ich weltweit unterwegs.
Seit Udos Tod bereise ich die Welt als Witwe, Single, Oma, Mama, Schwester, Freundin, … und entdecke meine Reiseleidenschaft neu.
„Denn Wege entstehen dadurch, dass man sie geht“ (Kafka)
Hallo,
danke für diesen tollen Reisebericht. Ich bin ja ein großer Kroatien-Fan und liebe das Radfahren. Das passt also super zusammen und ich sollte genau so eine Reise auch mal machen. Nehme ich mir, dank dieses Artikels nun vor!
Grüße
Ulrika
PS: Super schöne Bilder!
Hallo Ulrika,
vielen lieben Dank, es freut mich sehr, das der Bericht Dir gefällt. Dir wird sicherlich diese Art zu Reisen gefallen und ich wünsche Dir einen schönen Urlaub!
Liebe Grüße Sonja
Danke