Lanzarote – eine Insel mit Suchtpotential!

1. Oktober 2015 | Von | Kategorie: Allgemein, Europa, Lanzarote, Neu, Spanien

Wie heißt es so schön!?
„Man sieht sich immer zweimal im Leben“
Lanzarote bricht diese Regel …….
Entweder wird dein erstes Mal dein Letztes sein oder du wirst gar nicht anders können,
Als immer wieder zurück zu kehren.
Mein erstes Mal war genau vor 40 Jahren, es war Udos und meine Hochzeitsreise!!!!
Diese wunderschöne Insel ließ uns nicht los und wir kehrten immer wieder gern hierher zurück.
Egal ob nur zum Relaxen oder zum Sporteln, es war immer sehr erholsam und abenteuerlich.
Bei meinem letzten Besuch habe ich die Insel noch aus einer anderen  Perspektive gesehen, die mir bislang nicht bewusst war…doch darum soll es dann im nächsten Bericht gehen.

Jetzt erstmal mehr zum schönen bizarren Lanzarote, die nördlichsten der Kanarischen Inseln!
Vor ca. 20 Millionen Jahren entstanden als erste der Kanarischen Inseln, Fuerteventura und Lanzarote durch Vulkaneruptionen!
Die ältesten Gebirgszüge auf Lanzarote sind Los Ajaches und Famara, in der zweiten Eruptionsphase entstand das Gebiet um den Kratersee El Golfo.
Cuevas de los Verdes, die schwarze Lavakruste, die sich bis Orzola erstreckt, entstand ungefähr vor 3000 Jahren.
Die großen Vulkanausbrüche in den Jahren 1730 – 1736 waren verantwortlich für die Entstehung des Nationalparks Timanfaya, sowie für die etwa 300 Vulkankegel verteilt auf der Insel und die bizarren Lavaströme, die das Erscheinungsbild von Lanzarote bis heute prägen.

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Timanfaya Nationalpark!

Ein muss für jeden Besucher der Insel,
Der Park liegt ungefähr in der Mitte der Insel und ist daher leicht von jedem Urlaubsort zu erreichen. Geöffnet ist er täglich von 9.00 – 16.00 Uhr und kostet 9.- Euro Eintritt pro Person.
Mein Tipp: einen Tag mit strahlenden Sonnenschein wählen und bei Nebel lieber mal noch einen Tag abwarten, da man sonst die umwerfende Aussicht auf die fantastische Landschaft nicht genießen kann.
Auch wenn sich ein Kreuzfahrtschiff im Hafen von Arrecife befindet, sollte man einen Besuch auf den Nachmittag verschieben!
Frei bewegen kann man sich nur auf dem Islote de Hilario dem Zentrum des Monumento National de Montaña de Fuego, ansonsten ist das Betreten des Gebietes verboten.
Bei einer Busfahrt ( im Eintrittspreis inclusive ) entlang der Vulkanroute, die halbstündlich startet und in verschiedenen Sprachen durchgeführt wird,
wird einem eindrucksvoll die Geschichte der Insel und seinen Vulkanen erläutert!
Das faszinierende Farbenspiel und die bizarren Formen des Vulkangesteins und der Lava beeindrucken mich jedes Mal und machen süchtig.

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Anschaulich wird während der Tour demonstriert wie aktiv die Erde in diesem Park noch ist.
Man bekommt heiße Lavaerde in die Hand gelegt oder kann beobachten wie trockene Sträucher ( Aulaga Mayorera)  im Bereich des Islota de Hilario in kleinere Erdspalten gelegt werden und nach kürzester Zeit zu brennen beginnen, einfachen durch die hohen Temperaturen der Erde.
Eine weitere beeindruckte Demonstration erlebt man bei den Geysiren. Wasser wird in ein senkrecht im Boden eingelassenes Rohr gegossen, woraufhin nach wenigen Minuten eine Dampffontäne explosionsartig empor schießt. Verantwortlich hierfür ist die hohe Temperatur, die nur wenige Meter unter der Erdoberfläche ca. 300- 400 Grad beträgt.

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Islote de Hilario, wurde nach einem Mann namens Hilario benannt, der einer Saga  nach als Einsiedler mit einem Kamel über ein halbes Jahrhundert in diesem Felseneiland lebte. Er soll einen Feigenbaum gepflanzt haben, der obwohl er Wurzeln schlug niemals Früchte trug, weil die Blüten sich nicht von Flammen ernähren konnten.
Genau hier wurde von César Manrique das runde Restaurant El Diablo (der Teufel) geplant. Der besagte Feigenbaum steht noch heute mitten im Restaurant!
Im El Diablo sitzt du, nur durch Glasscheiben getrennt, mitten im Feuerland und mit unglaublichen Ausblick auf die Feuerberge.
Genieße ein Essen vom Grill, der aus Lavagestein gemauert und durch die unterirdische Hitze aus dem Vulkan das Grillgut gart.
„Ein Aussichtspunkt, wo man gut Essen kann“ Zitat von César Manrique
Dem stimme ich zu!!

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Nicht weit entfernt von Islote de Hilario, liegt Echadero de los Camellos: der „Kamelstall“. Hier starten Kameltouren entlang der Hänge des Vulkankegels.
Ein kleines Museum mit Informationszentrum über die einst wichtigsten Arbeitstiere von Lanzarote, sowie ein Café-Restaurant trifft man hier an.
Vor 600 Jahren wurden die Kamele als Arbeitstiere auf die Insel gebracht und waren unersetzlich um schwere Lasten wie Wasser von den Schiffen ins Landesinnere zu transportieren.
Auch zur Beseitigung der Lavaerde, um Landwirtschaft zu betreiben oder als Zugtiere vor Pflügen und vielen anderen Arbeiten wurden die Kamele eingesetzt.
Heute sind sie für einige Familien wichtig, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen indem sie Touristen Kameltouren anbieten.
Die Kamele sind auf der Insel sehr angesehen. Mir wurde erklärt das die Tiere Maulkörbe tragen müssen, da es auf der Insel Vorschrift sei.

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Um bei der Lavaerde und den atemberaubenden Naturspielen zu bleiben, möchte ich euch „Lago Verde“ -die grüne Lagune– vorstellen.
Sie zählt zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten von Lanzarote.
Gelegen am Rande des Dorfes El Golfo im Westen der Insel.
Die Lagune hat sich in einem versunkenen Vulkankrater gebildet und ist unterirdisch mit dem Meer verbunden, so dass ständig frisches Wasser hineinfließt.
Durch Algen erhält die Lagune ihre grüne Farbe und man kann ein Farbenspiel höchster Klasse erleben.
Der schwarzsandige Strand mit dem blauen Atlantik, dazu die braun-rötlichen Felswände und als Krönung die grüne Lagune – sensationell!

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Nicht weit entfernt befindet sich ein optischer Gegenspieler zum Lavagestein, die Salinas de Janubio.
Eine der größten Salzgewinnungsanlagen Spaniens.
Die Salinas sind nur noch zum Teil in Betrieb, da die Salzgewinnung nicht mehr so bedeutungsvoll ist. Doch es gibt Bestrebungen diese Salinas unter Denkmalschutz zu stellen.
Auf der Straße nach oder von Playa Blanca gibt es Möglichkeiten anzuhalten, um diese imposante Anlage von oben zu bestaunen und zu fotografieren.

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 La Geria liegt am Rande des Timanfaya-Nationalpark. Es ist ein Naturschutzgebiet und das größte Weinanbaugebiet der Kanarischen Inseln.
Hier wird der Wein in Trockenfeldbau kultiviert, das heißt jeder Weinstock wird in eine Mulde gesetzt, die mit einer Lapili-Schicht bedeckt ist und von einer halbrunden Steinmauer aus Lavabrocken, von einem sogenannten „Zoco“ als Windschutz umgeben ist.
Traditionell wird hier die Malvasier- Traube sowie die Mocatel- Traube angebaut.
Andere bedeutende Rebsorten sind der rote Listàn Negro und Negramoll.
Weißweine werden auch aus Listàn Blanco, Diego, Burra Blanca und Brevel hergestellt.
Entlang der 15km langen Straße befinden sich einige Bodegas die auch von Touristenbussen angefahren werden.

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Ich besuchte die bekannte und älteste Bodega El Grifo, deren Geschichte bis ins Jahr 1775 zurückreicht.
Hier gibt es ein Weinmuseum, welches die Geschichte des Weinbaus auf der Insel mit vielen Exponaten, wie z.B. alte Weinpressen, dokumentiert.
Im Anbaugebiet hinter der Bodega befinden sich noch alte Weinstöcke die 150 – 200 Jahre alt sind!
Hier kann man das unglaubliche Zusammenspiel von Farben und Formen von schwarzen Sand weißen Häusern und satten grünen Rebstöcken auf sich wirken lassen.

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Eine Weinprobe sollte man sich auch nicht entgehen lassen, um diesen wirklich köstlichen Wein zu testen! Ich habe mir natürlich auch eine Flasche Wein mitgenommen und freue mich schon auf den passenden Moment um ihn zu genießen!

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Dieses Weinanbaugebiet wurde in den 1960er Jahren, dank seiner einzigartigen Anbaumethoden, vom Museum of Modern Art in New York City zum Gesamtkunstwerk erklärt. Die UNESCO ernannte das Weinanbaugebiet La Geria 1993 zu einem Weltkulturerbe.
Und das zu Recht!!!!!
Doch jetzt verabschiede ich mich von diesem Teil der Insel und Berichte in nächsten Teil von einer ganz anderen Seite Lanzarotes….Vorsicht Suchtgefahr!

Nach Lanzarote wurde ich vom Spanischen Fremdenverkehrsamt und von Tourismo Lanzarote eingeladen. Vielen Dank!!!

 

Jo Igele Reiseblog / Travelblog, Reiseberichte

 

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6 Kommentare auf "Lanzarote – eine Insel mit Suchtpotential!"

  1. Steffi sagt:

    Nach Lanzarote möchte ich auch unbedingt mal. Ich war bisher nur auf Fuerteventura und Gran Canaria.
    LG Steffi

  2. Christina sagt:

    Ich liebe Lanzarote, muss unbedingt mal nochmal hin!
    Das Haus von Manrique ist einer meiner Lieblingsorte <3

    Liebe Grüße,
    Christina

  3. Irgendwie hält uns das Dunkle von Lanzarote immer noch ab von einer Reise auf diese Insel. Von den Kanaren kennen wir bisher nur Teneriffa, dessen Bergwelt uns sehr gut gefallen hat. Dort waren wir auch auf dem Teide, der ja ebenfalls vulkanisch ist. Allerdings bietet der Rest der Insel mehr Grün als Lanzarote. Das hat uns eher angezogen: http://www.travelworldonline.de/traveller/wie-wachsen-bananen-auf-teneriffa/ Aber wir lassen uns gern überzeugen, Sonja 🙂

  4. Evy sagt:

    Die Vulkane sehen schön und gruslig zugleich aus… 🙁

  5. Lothar sagt:

    Eine Kameltour in den schwarzen Nationalpark: das wär doch mal was. Ich habe schön öfter mal über Lanzarote gelesen, dass man mit einem kurzen Rohr eine Wasserfontäne aus der Erde zaubern kann. Oder dass ein Restaurant-Besitzer das Essen mit Erdwärme zubereitet. Ich habe das als Marketing-Geschichten abgetan. Bei dir klingt es aber glaubthaft. Außerdem sieht man die brennenden Sträucher auf dem Bild. Ich bin immer noch hin und her gerissen, welche der Kanarischen Inseln wohl die schönste sein könnte für den nächsten Urlaub. Mal sehen …

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