Übersicht
Der Nationalpark Hortobàgy in der Puszta
Nicht einmal eine Auto-Stunde entfernt von Debrecen, trifft man auf eine atemberaubende Naturkulisse……dem Nationalpark Hortobágy!
Eine Steppenlandschaft mit einer unendlichen Weite und ihrer vielfältigen Tier,- Pflanzenwelt, die Besucher in ihren Bann zieht!
Der Nationalpark Hortobágy ist der älteste,- größte Nationalpark Ungarns und seit 1999 Teil des UNESCO-Weltkulturerbe.
Er wurde 2008 von der Organisation EDEN ( European Destinations of Excellence) in die Liste der TOP EDEN Reiseziele aufgenommen.
Hortobágy wird auch die „echte Puszta“ genannt, hier wird die alte Hirtentradition noch gelebt und nicht als Touristenattraktionen vorgespielt.
Elep-See Nationalpark Hortobágy
die „Csikós“ (Hirten auf Pferden)
Graurinder und Wasserbüffel mit ihren Hirten
Graurinderherde in der Puszta von Hortobágy
die Puszta mit ihren typischen Ziehbrunnen
Die beste Art um die Puszta zu erleben, ist hoch zu Pferd oder bei einer Planwagenfahrt.
Ganz nach meinem Geschmack. Ich konnte es kaum erwarten die Puszta so naturnah wie möglich zu erleben.
Startpunkt unserer Planwagenfahrt ist das Gestüt Máta.
Das Gestüt blickt auf eine mehr als 300 Jahre alte Pferdezuchttradition zurück und gilt als einer der bedeutendsten Zuchtstandorte Ungarns für die Noniuspferde.
Hier kann man die schönen Pferde bestaunen und auch einem Ritt auf diesem ungarischen Noniuspferd steht nichts im Wege, vorausgesetzt man kann reiten. Ansonsten kann man die Kunst des Reitens auch durch Reitstunden lernen, doch so geschickt und Sattelfest wie die „Csikós“ (Hirten auf Pferde) wird man glaube ich nie.
Einblicke in die Stallungen von der Gaststube aus
Ziehbrunnen und edle Pferde, so stellte ich mir die Puszta vor
Eine Kutschfahrt durch die Puszta
Doch nun zu meiner zwei-stündigen Kutschfahrt durch die Puszta von Hortobágy.
Begleitet von einer deutschsprachigen Führerin machten wir uns auf, um die große flache Gras-und Salzsteppe zu erkunden.
Vorbei an einer Herde Wasserbüffel mit ihren Hirten und deren Hunden, wir bleiben stehen so dass wir in Ruhe die gewaltigen Tiere bestaunen können und bekommen einiges über die Wasserbüffel und ihren Hirten und Viehzüchter erzählt.
So erfuhren wir zum Beispiel, dass die Hirtenfamilien neben den Wasserbüffel alte Schweine-, Rinder- und Schafsrassen in Bio-Qualität für den Fleischexport und den hiesigen Verzehr züchten.
Von der hervorragenden Küche konnte ich mich schon in Debrecen überzeugen und durfte es auch hier in Hortobágy, dazu komme ich aber etwas später.
Weiter geht die Fahrt an den imposanten Graurindern mit ihren langen Hörnern vorbei und mitten durch eine Herde Noniuspferde. Beeindruckend schön…..
unsere Kutsche wartet schon auf uns
Ich bin schon gespannt auf die Puszta
und auf geht´s in die weite der Puszta
beeindruckende Tiere die Graurinder mit ihren langen Hörnern
Bei einem weiteren Stopp, stellt uns ein Hirte ein Graurinder-Ochsengespann vor und wir konnten uns die dort vorhandenen Wollschweine genauer anschauen und beobachten.
(wer genau wenn beobachtete war nicht so ganz klar…)
Bei den Csikós in der Puszta
Weiter ging es zu den Csikós, die uns einen Einblick in ihre Dressur- und Reitkünste gaben.
Im vollen Galopp und mit lautem Peitschen geknalle können wir uns gut vorstellen wie sie die gewaltigen Herden in Bewegung setzen.
Ohne zu zögern legen sich die Pferde flach auf die Erde und ihre Reiter lassen stehend auf ihnen die Peitschen knallen.
Gleich darauf folgend setzten sich die Pferde in aller Ruhe hin und wirken sehr gelassen, ich bin geflasht von dieser Dressur-Darbietung.
Am Ende darf ich sogar auf diesen tollen Pferden ein paar Runden reiten, naja leider oder gottseidank, wurde ich geführt, denn zu meiner Überraschung hatten die Sättel keinen Bauchgurt.
Dies hat auch seinen guten Grund, denn der Boden der Steppe ist uneben und mit Löchern versehen, so dass die Reiter auch mal im vollen Galopp zum stürzen kommen und so nicht im Sattel hängen bleiben können oder unter das Pferd geraten.
was für ein Vertrauen, vom Pferd an seinen Reiter
Leider müssen wir uns von den freundlichen Csikós verabschieden und weiter geht unsere Fahrt durch die Puszta zurück zum Gestüt, vorbei an Zackelschafen, mit ihren großen Hörnern, an den typischen ungarischen Ziehbrunnen und deren Hirten mit ihren Hunden!
Am Gestüt angekommen, wartet schon die nächste Überraschung.
In der Reithalle bekommen wir eine Vorführung der sagenumwobenen Ungarischen Post oder auch Puszta-Fünfer.
Der Csikós steht auf dem Rücken der hinteren beiden Pferde und lenkt mit zurufen, Peitschen geknalle und geschickter Zügelführung die fünf Noniuspferde im Galopp durch die Halle. Fantastisch!!!!!
Schafhirte mit seinem fleißigen Helfer
Vorführung der „Ungarische Post“
Bei einem Besuch einer typischen Töpferei gibt es nicht nur die schwarzen Tonkrüge zu bestaunen. Davor steht K.Nagy József und kocht ungarisches Gulasch auf offenem Feuer. Er erzählt von sich und seiner Töpferei.
Sogleich gibt er uns eine Kostprobe seiner Kunst und töpfert ein Gefäß vor unseren Augen, die man auch erwerben kann.
Essen im Tuba Tanya
Nach soviel Abenteuer ist der Hunger groß und wir besuchen Tuba Tanya ein Erlebnissrestaurant der Sonderklasse!
Gastgeber Rápolthy István gibt Einblicke in das bäuerliche Leben von früheren Zeiten.
Schon die Begrüßung prophezeit dir ein paar Stunden mit gelungener Unterhaltung.
Zuerst einmal gab es eine kleine Stärkung in Form von Schnaps.
In einem alten Bauernhaus erzählt uns Rápolthy István (in Deutsch übrigens), wie so ein Leben früher auf dem Lande war.
In seinem Einödhof lässt er Traditionen wieder aufleben und zeigt ursprüngliche Viehhaltung.
Mit viel Witz, Charme und Stolz, zeigt er seinen Gästen die dort lebenden Tiere.
Neben imposanten Graurindern sind Gänse, Zackelschafe, Esel, Pferde und ein Mangalica-Schwein hier beheimatet, doch meine absoluten Lieblinge waren die Pulis!
Eine alte ungarische Hunderasse, sie gehört sicherlich zu den ältesten bekannten Hunderassen.
Temperamentvoll fegen sie um einen herum und sind voller Energie, so dass es schwer ist ein stechendscharfes Bild zu erhaschen.
Ich bin sooo verliebt in diese Wollknäule!!!!!
meine Lieblinge, „die Pulis“ Temperamentvolle Energiebündel
meine Tasche war zu klein für diesen Schatz
Kulinarische hat Rápolthy István einiges zu bieten.
Die typisch ungarischen Gerichte sind ein wahrer Gaumenschmaus………
Mit gesanglicher und musikalischer Untermalung, bringt er seinen Gästen die Gebräuche und den Alltag der Bauern und Hirten nahe.
Auch die Besucher werden in das Schauspiel mit eingebunden und finden sich schon mal als Hirte verkleidet im Gastraum wieder.
Mir hat es unglaublich gut gefallen!
Pusztasafari durch den Wildpark von Hortobágy
Auf über 100 Hektar ist ein besonderer Wildtierpark entstanden, in großzügigen und naturgetreuen Gehegen lässt es sich die Tierwelt der Puszta hervorragend beobachten.
Hier leben Tierarten, die vom Aussterben bedroht oder bereits ausgerottet waren, wie z.B. die Schakale, Wölfe, Pelikane, Geier und viele mehr, die vor der Ausbreitung der Zivilisation in der Steppe lebten.
Mit einem Bus oder Jeep durch das Safarigehege fahren und ganz nahe an den rückgezüchteten Auerochsen,- Wildesel und den Przewalski-Pferd sein.
Das Wildpferd war 1968 so gut wie ausgestorben und nur mit 12 Wildpferden wurde eine Population von rund 2000 Tieren wieder aufgebaut.
Im Wildpark Hortobágy leben rund 350 Tiere und somit die größte Przewalskipferd -Population Weltweit.
Am Informationszentrum befinden sich das Wolfsgehege mit drei Wölfen, ein Goldschakal (der verletzt hier her kam und wieder aufgepäppelt wurde), Wildschweine, ein Rot-und Feuerfuchs, die in der freien Natur häufig anzutreffen sind, sowie Wildkatzen und zwei Seeadler.
Auch bietet eine Ausstellung, vielfältige Hintergrundinformation zu den Tierarten, die im Wildpark leben.
Wechselnde Programme für die ganze Familie runden das Angebot ab und machen ein Besuch zu einer gelungenen Freizeitgestaltung.
eine Erkundungsfahrt mit einem Jeep oder Safaribus durch den Wildpark….
Kraniche in der Puszta – ein Naturschauspiel
Einen unvergesslichen Sonnenuntergang mit hunderten von Kranichen!
Im Herbst kann man ein besonderes Naturschauspiel im Hortobágy Nationalpark erleben!
All abendlich kommen ca. 16 000 Kraniche an den Theißsee zum Übernachten, tagsüber durchstöbern sie die ausgedehnten Grassteppen, abgemähten Maisfelder und die artenreiche Wassergebiete nach Futter.
Doch in der Dämmerung suchen sie sich im flachen Wasser einen ungestörten Schlafplatz.
Es ist ein beeindruckendes Naturschauspiel, den Anflug der Kraniche auf den See im Sonnenuntergang zu beobachten. Unser Führer erzählte uns, welche Tiere hier leben und was für Gewohnheiten die Kraniche hier haben.
Dieser Sonnenuntergang bleibt mir unvergessen!
Einen kleinen Tipp habe ich noch für euch, vergesst bitte nicht das Mückenmittel, wenn ihr dieses Naturschauspiel ungestört geniessen wollt.
eine unglaubliche Stimmung am Elep-See
Kulinarik und Musik in der „Tscharda“
Die Zigeunermusik das Markenzeichen Ungarns……
In der Großen Tscharda gab es Ungarische Köstlichkeiten für den Gaumen und die Ohren.
die Gerichte typisch ungarisch wie:
– Hortobágyi húsos palacsinta – Hortobagyer Palatschinken
– Debreceni töltött káposzta – Gefülltes Kraut
– Almás rétes – Apfel Strudel
und dazu bot uns ein Geigenspieler Zigeunermusik vom feinsten.
Mit diesem leckeren typisch Ungarischen Abend endet ein eindrucksvoller Besuch in der Puszta.#
Besonderst beeindruckt hat mich die Ursprünglichkeit und die Natur.
Vielen Dank an das Ungarische Tourismusamt, für diese tolle und unvergessliche Zeit im „Nationalpark Hortobágy“!
Mit diesem Bericht nehmen wir an der großen Europablogparade von „Trip to the Planet“ teil!
Jo Igele Reiseblog/ Travelblog, Reiseberichte
Sonja Weisner – Reisebloggerin.
Reisen ist meine Leidenschaft.
Von individual bis pauschal und von Abenteur bis teuer bin ich weltweit unterwegs.
Seit Udos Tod bereise ich die Welt als Witwe, Single, Oma, Mama, Schwester, Freundin, … und entdecke meine Reiseleidenschaft neu.
„Denn Wege entstehen dadurch, dass man sie geht“ (Kafka)
Sehr nützliche Informationen. Für eine lange Zeit, die ich bin auf der Suche für ein solches Blog.
Liebe Ariana,
es freut uns sehr, dass dir unser Blog gefällt!
Liebe Grüße Katrin
Denke für den schönen Beitrag mit den zahlreichen Bildern aus der Hortobágy-Puszta. Wer mal den prächtigen Graurindern ganz nah kommen möchte, kann dort auch im Herbst dern Graurindmarkt besuchen: http://reisewege-ungarn.de/graurindmarkt-hortobagy/.
Und natürlich gibt es auch Wollschweine, Zackelschafe, Büffel, Wildvögel und noch viel mehr zu entdecken.
Danke für diesen tollen, sehr informativen Bericht!
Die Graurinder sind wirklich sehr beeindruckend!
Bei Deinem Bericht musste ich sofort an unsere Wohnmobilreise durch Ungarn denken. Unser Reisebericht mit Fotogalerie ist unter: https://www.tournatur-online.de/reisen/ungarn/ zu finden.
Liebe Grüße, Iris
Oh ja mit dem Wohnmobil ist Ungarn bestimmt auch wunderbar zu bereisen.
LG Katrin
[…] stellt mit dem Nationalpark Hortobàgy in der Puszta in Ungarn eine wahre Naturschönheit vor. Der Nationalpark ist der älteste und größte des Landes und […]