Ein Traum in weiß – die skandinavischen Alpen in Hemsedal/ Norwegen

26. März 2017 | Von | Kategorie: Allgemein, Europa, Familie, Hemsedal, Neu, Nordeuropa, Norwegen, Skiurlaub, Weltweit

Übersicht

Die ersten Reaktionen auf meine Erzählung, dass wir unseren diesjährigen Skiurlaub in Norwegen verbringen werden, waren fragende Blicke.
Du hast die Berge doch vor der Haustüre!
Warum reist man da ins 1800 Kilometer entfernte Hemsedal? Gibt es dort anderen Schnee?
Ist es nicht unglaublich teuer? Lohnt sich das? … nach all den Fragen war ich umso gespannter, was mich tatsächlich dort erwartet und welche Antworten ich im Nachhinein geben könnte!
Gleich vorweg: Ja, es ist etwas teurer als in die direkte Umgebung zu reisen … und JAAA, es lohnt sich!!!

Viele Wege führen nach…Hemsedal!

Wir haben uns für einen Flug von München über Paris nach Oslo entschieden und sind von dort aus mit dem Mietauto weiter.
Bei der Suche nach einem Mietauto lohnt sich der Vergleich!
Im ersten Moment kam ich kurz ins Schwitzen, als ich die Preise sah…fand dann bei Auto Europe aber schnell ein gutes Angebot.
Für 261,- durften wir einen nagelneuen und bestens ausgestatteten Hyundai I30 eine Woche lang unser eigen nennen.
Nicht nur der Preis sondern auch die Mietbedingungen passten.
Unbegrenzte Kilometer, Versicherung und Winteraustattung inklusive. Vor allem auf die Winteraustattung sollte man achten, wenn man um die Zeit in Norwegen mit dem Auto unterwegs ist.
Spätestens als uns das Navi auf die Skipiste lotste, wurde uns das bewusst.
Im ersten Moment kam uns die Straße zwar seltsam vor, aber im Dunkeln, wenn alles schneebedeckt ist, war uns nicht sofort klar, welche abenteuerliche Route das Wunderwerk Technik für uns vorgesehen hatte.
So legten wir einen amüsanten Zwischenstopp mit herzlichem Lachanfall meinerseits ein, als ich die Schneekanonen neben mir entdeckte und bei bestem Willen nicht mehr weiter kam, bevor wir unser Feriendomizil dann tatsächlich erreichten.

im Landeanflug

schneebedeckte Straßen – mit der richtigen Ausstattung kein Problem

unser Mietauto

das Ziel vor Augen

unsere Unterkunft in Skarsnuten Fjellandsby

In Hemsedal gibt es ein großes Angebot an Ferienhäusern- und Wohnungen direkt an den Liften gelegen.
Wir kamen in einer sehr großen und gemütlichen Ferienwohnung gaaaaanz oben am Berg in Skarsnuten Fjellandsby unter.
Direkt am Haus gab es einen Sessellift, der die „Hausabfahrt“ (wie ich sie nenne) mit dem restlichen Skigebiet verbindet.
Die Wohnung war sehr gemütlich eingerichtet und vermittelte eine besondere Wohlfühlathmosphäre.
Ein Elternschlafzimmer mit Doppelbett, 2 weitere Schlafzimmer mit Stockbett, ein Bad mit Sauna, eine seperate Toilette und ein sehr großer Wohn-/ Essbereich mit hervorragend ausgestatteter Küche und Balkon mit traumhaftem Ausblick, erwartete uns.
Zwar kann man den Tag in Hemsedal auch etwas lebhafter in Bars, Restaurants und Apres Ski Lokalitäten ausklingen lassen, doch wir fanden es dort oben so gemütlich, dass wir die Abende lieber in ruhe als Familie, mit gemeinsamen Kochen, ausgiebigem Saunieren und der herrlichen Aussicht verbrachten.

unsere Wohnung

stimmungsvolle Abende

Blick vom Balkon

was für eine Aussicht

der hauseigene Lift und das Skarsnuten Hotel

Skivergnügen für Groß und Klein

Betrachtet man die Schneeverhältnisse und das Skigebiet wird schnell klar, warum Hemsedal auch “ die Alpen Skandinaviens“ genannt wird.
52 Pisten und 24 Lifte in allen Schwierigkeitsgraden mit Schneesicherheit von November bis Mai, bieten beste Bedingungen für ausgiebiges Skivergnügen.
Gleich 4 Funparks, cross Pisten, und eine Abfahrt mit sagenhaften 6 Kilometern Länge, sind nur ein Paar der Highlights, die man hier findet.
Gewundert hat mich etwas, dass man hier wirklich nirgends anstehen musste, obwohl wir in der Hauptsaison dort waren.
Es verteilt sich alles einfach wirklich gut, so dass man immer das Gefühl hat es wäre gar nicht viel los.
Ich schätze das liegt mitunter auch an den langen Öffnungszeiten.
Von Dienstag bis Donnerstag, kann man dank beleuchteter Pisten von 9 – 19 Uhr Skifahren und Freitags beim Late Night Skiing laufen die Lifte bis 22 Uhr.

perfekt präparierte Pisten

Skivergnügen in den Sonnenuntergang…

…und bei Flutlicht

Kinderparadies Valleland

Besonders angetan hatte es uns das Valleland.
Quasi ein Skigebiet im Skigebiet, ganz nach den Bedürfnissen der Nachwuchsskifahrer ausgelegt.
Mehrere Tellerlifte und zwei Zauberteppiche führen zu ganz besonderen Abfahrten.
Ein Play Park für die ersten Freestyle Tricks, eine Waldabfahrt, und ein Slalom mit Geschwindigkeitsmessung für kleine Rennfahrer. Nicht nur Bennet war begeistert.
Sogar die Pausen werden hier zu einem echten Erlebnis.
Regelmäßige Besuche von Maskottchen Schneemann Valle, eine Fahrt im Schneescootertaxi, in jeder Ecke Spielgeräte und kleine Grillhütten am Rand der Piste, lassen keine Langeweile aufkommen.
Die Grillhütten fanden wir besonders toll.
Holz und Anzünder stehen kostenlos zur Verfügung, man muss nur das Grillgut mitbringen.
Auch hier kam es zu keinem Massenandrang.
Legt man seine Pause etwas vor oder nach der üblichen Mittagszeit ein, hat man auf jeden Fall ein Hüttchen für sich.
Mag man es lieber geselliger, geht man zur Stoßzeit und fragt einfach ob man sich dazu setzen kann (Platz ist mehr als genug).
Dabei haben wir eine sehr liebe Dänische Familie kennengelernt, die jedes Jahr nach Hemsedal kommt und unseren positiven Eindruck, wie freundlich, offen und kindgerecht hier alles ist, bestätigte.
Auch im direkt an den Liften gelegenem Restaurant gibt es 2 Spielräume für die Kids.
By the way; Norwegen ist übrigens grundsätzlich eines der Familienfreundlichsten Länder, in die ich bisher gereist bin.
Am Flughafen gibt es beim Sicherheitscheck sogar einen seperaten Familieneingang und beim Boarding wurden Familien mit kleinen Kindern gleichzeitig mit der Businessclass aufgerufen.

die Grillhütten am Pistenrand

Spaß in den Pausen

alles da, was man fürs Feuerchen braucht

heute sind die Männer für das Mittagessen zuständig

Skikurs und Skiverleih

Hier wurde schnell klar, dass Profis am Werk sind.
Der Skiverleih war perfekt organisiert.
In kürzester Zeit waren wir mit Ski, Snowbard, Schuhen und Helmen ausgestattet und Bennets Skikurs konnte los gehen.
3 Tage, jeweils 1 Stunde hatten wir für ihn gebucht.

Bennet kanns nicht schnell genug gehen

Skiausrüstung von ganz klein bis ganz groß

Nachdem ich selbst im zarten Alter von 3 das Skifahren von meinen Eltern beigebracht bekommen habe, ging ich es letzte Saison genauso an…was mit einem kleinen kichernden nassen Sack, der sich alle 3 Meter in den Schnee schmiss und Pauuuuussssseeeee rief, endete.
Rückenschmerzen und Entnervtheit für Mama inklusive!!!
Ich war also enorm gespannt was so ein Skikurs kann.
Und bin unübertrieben hellauf begeistert.
Ich weiß nicht ob Bennets Skilehrer Oscar der Sechser im Lotto war, aber als ich die anderen Ski- und Snowboardlehrer beobachtete, hatte ich das Gefühl, dass die Kurse grundsätzlich kindgerecht, erfolgreich und mit viel Spaß und Freude abgehalten wurden.
Aber zurück zu unserem Glücksgriff „Osci“ (wie Bennet ihn liebevoll nennt).
Es dauerte ganze 2 Minuten, da hatte Oscar Bennets Herz erobert.
Nach 20 Minuten!!! beobachtete ich sprachlos, wie sich mein Kind alleine und stolz wie Bolle vom Tellerlift hochziehen ließ.
Nach den 3 Tagen fuhr Bennet dann über kleine Schanzen, konnte sich die Ski selbstständig an- und abschnallen, Bremsen, alleine Liften und wollte gar nicht mehr von der Piste runter.
Zum krönenden Abschluss, gab es noch den „Valle world Cup“, ein Skirennen für Kinder von 3-9, bei dem Valle im Ziel wartet und jedes Kind eine Medaille von ihm bekommt.
Für die Eltern gabs strahlende Kinderaugen!
Allerdings war es bei all dem Spaß natürlich auch unumgänglich, dass das ein oder andere Tränchen floss, als Bennet sich von Oscar verabschieden musste.
Er hat aber -mit etwas Überredungskunst- eingesehen, dass wir Osci nunmal nicht mit nachhause nehmen können und noch 2 weitere wunderschöne Skitage mit Mama genossen.
Diesesmal ganz ohne Diskussionen oder blank liegenden Nerven – herrlich!!!

ein Bild der Vergangenheit…jetzt klappts auch ohne Mama

die ersten Meter mit Oscar

auch alleine Liften ist kein Problem mehr

üben…üben…üben…

Beim „Valle Cup“

so sehn Sieger aus

wer später bremst, fährt länger schnell

Dreamteam

Als es dann ganz nach oben ging, war es mir mit einer Kids safety Leine, aber doch etwas wohler.
Dies ist hier ein ganz gängiges Bild, auch die Allerkleinsten sausen mit der Sicherheit der Leine die steilsten Abhänge hinunter.
Ich genoss es in vollen Zügen gemeinsam mit Bennet nun endlich richtig! Skifahren zu können.
Wer weiß wie lange das ohne diese Norwegen Reise noch gedauert hätte!?

es geht hoch hinaus

mit Kids safety fährt es sich auch für Mama entspannt

Traumtag

Hemsedal Huskies

Dieses Erlebnis sollte wirklich auf jeder Bucket Liste stehen.
Wir hatten das große Glück bei unserer Hundeschlittentour auch noch von strahlendem Sonnenschein begleitet zu werden – ein Traum!
Von einem Shuttlebus wurden wir an der Alpinlodge abgeholt und zur Huskyfarm gebracht.
Dort warteten die Hunde schon sehnsüchtig auf ihre Kuscheleinheit.
Ich war völlig überrascht wie unglaublich lieb und verschmust die Huskies waren und Bennet streichelte und kuschelte was das Zeug hielt, bevor er es sich, warm eingepackt, in dem Schlitten gemütlich machte.
Nach einer kurzen Einweisung wie die Schlitten zu fahren sind, ging es auch schon los.
Unser Guide fuhr vorne weg, die anderen Hunde liefen ihm automatisch in der Spur hinterher.
Das einzige was man zu tun hatte, war die Geschwindigkeit mit einer „Fußbremse“ zu regulieren und in den Kurven entsprechend das Gewicht zu verlagern.
Ansonsten hieß es einfach nur diese wunderschöne Landschaft und die stimmungsvolle Fahrt zu genießen!

erstmal beschnuppern…

…und kuscheln

„geht´s jetzt los?“

mit dem Hundeschlitten…

…durch die traumhafte Landschaft

großartig!

Fazit: Warum sich die weite Reise lohnt

Liest man sich den Bericht durch, ist die Antwort eigentlich schon gegeben, aber zusammenfassend muss ich sagen, dass Winter eben nicht gleich Winter und Schnee nicht gleich Schnee ist.
Ich möchte gar nicht vermitteln, dass in Norwegen alles viel besser ist…aber wunderschön…anders…und unbedingt sehenswert.
Das fängt zum Beispiel schon beim Schnee an, er ist etwas fluffiger, wie Puderzucker und weniger nass.
Wir hatten auf jeden Fall eine fantastische Woche und können nur empfehlen sich das ganze selbst einmal anzuschauen.

Tipps:

– Mietwagen unbedingt vergleichen! Wir haben gute Erfahrungen mit Auto Europe gemacht.

– Die Lebensmittelpreise in Norwegen sind mit Deutschland verglichen sehr hoch. Ein paar Tütensuppen, Nudeln oder ähnliches im Gepäck kann da nicht schaden.

– Das Tante Emma Lädchen um die Ecke ist wesentlich teurer, als wenn man 1- 2 Kilometer in den nächsten größeren Supermarkt fährt.

– Zu Alkohol hat Norwegen ein ganz spezielles Verhältnis. Im Supermarkt gibt es lediglich (sehr teures) Bier zu kaufen. Getränke mit höherem Alkoholgehalt erhält man nur im sogenannten Vinmonopol zu bestimmten Zeiten und horrenden Preisen. Wer auf Alkohol nicht verzichten möchte, nimmt sich am besten etwas aus dem Duty Free Shop mit.

– Auch im Sommer hat Hemsedal von Fliegenfischen, über Mountainbiking, bis hin zu Flussschnorcheln so einiges zu bieten.

 

Vielen Dank an Visit Norway und Northern lights für die Einladung und diese tolle Zeit.

 

Jo Igele Reiseblog/ Travelblog, Reiseberichte

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