Wenn einer eine Reise tut, …

25. Juli 2014 | Von | Kategorie: Reiseblogger, Sonstiges

Übersicht

…dann kann er was erzählen.

Blogger(innen) erzählen kleine Reisegeschichten.
Manche Reiseblogger sind wahre Weltenbummler. Ganz nach dem Motto
„Heute hier, morgen dort, bin kaum da, muss ich fort…..“
sind einige von ihnen beinahe ständig unterwegs.
Da gibt es dann schon die eine oder andere Reisegeschichte zu erzählen.
Wir haben ein paar befreundete Reiseblogger(innen), die wir zufällig zuhause
erwischt haben, nach ihrem schönsten, schrecklichsten, aufregendsten, lustigsten
oder liebsten Erlebnis auf Reisen gefragt?

Hier sind die Antworten:

Mia vom Lifestyle- Fashion und Reiseblog uberding.net

war von einem Flug im Wasserflugzeug begeistert und erinnert sich gerne an ein Kinderheim in Soweto:
Mein schönstes und aufregendstes Reiseerlebnis war wohl mein erster Flug mit dem Wasserflugzeug auf den Malediven vor etwa 3 Jahren. Seit her erinnert mich das Geräusch von Propellern immer wieder an diesen unglaublichen Blick aus dem kleinen Fenster, an das Gefühl gleich auf dem türkisfarbenen Ozean zu landen und an den Gedanken endlich ganz weit zu sein. Irgendwo auf einer Insel im Nirgendwo. Dieses Gefühl hat mich so ein bisschen süchtig gemacht und ich durfte es in den folgenden Jahren gleich mehrfach wieder erleben!

Mia Bühler
Mia Bühler, Foto: uberding.net

Für immer in Erinnerung behalten möchte ich meinen Ausflug in ein Kinderheim in Soweto in Südafrika. Was es mit uns macht, diese fröhlichen und neugierigen Blicke, dieses Kichern und das zauberhafteste Lachen der Welt…ich wusste es nicht, bis ich hier war. Und plötzlich wird klar dass kein Mensch der Welt fröhlicher sein kann, als diese Kinder in einer Kindertagesstätte für bedürftige Familien in Soweto. Gegensätze treffen aufeinander und die Gedanken der westlichen Welt entsprechen (wieder mal) nicht der Realität. Und eine Antwort weiß ich ganz bestimmt: Ein Kinderlachen gibt’s hier kostenlos im Vielfach-Pack, und noch eine gute Nachricht: Die Erinnerungen daran sind recyclebar!

Mia Bühler in Soweto
Mia Bühler auf Besuch in einem Kinderheim in Soweto, Südafrika. Foto: uberding.net

Vanessa vom Lifestyle Magazin & Blog pureglam.tv

war von einem ganz besonderen Hotel auf Mallorca beeindruckt:
Direkt das „schönste“ Reiseerlebnis zu beschreiben ist eigentlich viel zu schwer, wenn man regelmäßig um die Welt reist. Viel zu unterschiedlich sind die Eindrücke, die alle auf die eigene Art, die „schönsten“ Reisemomente sind.
Beeindruckt haben mich in den letzten drei Reisejahren z.B. das SuperBowl-Endspiel in den USA, die NBA-Finals mit Dirk Nowitzki in Miami oder auch die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in London mit einer gigantischer Show. Natürlich waren auch viele besondere Destinations dabei, die mich alle auf Ihre Weise fasziniert haben.
Wenn ich auf das schönste Reiseerlebnis in den letzten Wochen zurückdenke, fällt mir sofort ein besonderes Hotel auf Mallorca ein.
Das St. Regis Mardavall Hotel gilt in vielen Magazinen als das schönste Hotel der spanischen Inseln und konnte auch mich während der Tage vollends überzeugen. Es ist nicht so oft, wenn man über 300 Nächte im Jahr in Hotels übernachtet, dass man noch einen WOW-Effekt hat. Einen außerordentlichen Service erleben darf und die ganze Woche vor Ort nur traumhafte Momente erleben durfte.

Der rosafarbene Himmel am Abend, eine Poollandschaft auf Mallorca, die genügend Platz für jeden Gast bietet, Restaurants, die Ihresgleichen suchen und dazu ein Spa-/Wellnessbereich, der wirklich jeden erdenklichen Service und Luxus bietet.
Ein persönlicher Service, eine wunderschöne Anlage, die man eigentlich gar nicht verlassen möchte und eine traumhafte Aussicht.
Für mich sicherlich einer der „schönsten“ Reisemomente in den letzten Monaten und ein Moment, an den ich in den nächsten Jahren sicherlich noch häufig zurückdenken werde.

St. Regis Mardavall Hotel, Mallorca
St. Regis Mardavall Hotel, Mallorca. Foto: pureGLAM.tv

Gerhard vom Bahnreiseblog schienenreisen.com

berichtet über seine erste längere Zugreise:
Das erste Mal vergisst man nie. Die erste, längere Reise. Bei mir war es die Reise mit dem Zug von Salzburg nach Peking. Durch den sibirischen Winter und die Mongolei. Bis -30 Grad kalt.

Nachdem niemand mit mir im Winter nach Sibirien reisen wollte bin ich die Reise kurzerhand alleine angetreten. Es war für mich ein aufregend-prickelndes Gefühl in Wien in den Nachtzug nach Moskau zu steigen. Beim „Chopin“ stand ein russischer Schaffner an der Waggontüre. Als er mir den Weg in den Waggon freigab überkam mich kurz der Gedanke „Was mache ich hier überhaupt? Irgendwie ist das alles verrückt!“. Wenige Minuten später lernte ich dann meinen ersten Abteilkollegen kennen. Ein Weißrusse, mit dem ich mich „mit Händen und Füßen“ verständigte. Obwohl ich alleine reiste war ich fast nie alleine. Ich habe viele interessante Menschen kennen gelernt und auf den rund 10.000 Kilometern viele spannende Bekanntschaften im Zug gemacht.

Nach 26 Tagen in Peking angekommen dachte ich „Wow – das muss ich noch einmal machen! Nur länger!“ Mitte 2010 startete ich dann meine 8monatige Asienreise – wieder mit der Transsib und dann am Landweg bis nach Bangkok. Auch diesmal spürte ich das prickelnde Gefühl am Beginn der Reise. Aber es war anders. Das erste Mal ist eben etwas ganz Besonderes.
Gerhard Liebenberger
Gerhard Liebenberger. Foto: schienenreisen.com

Dirk vom Reiseblog planetenreiter.de

ließ sich von Serengeti Safari Magie in den Bann ziehen:
Warum reisen wir? Ich weiß nicht, warum ihr verreist, ich verreise, weil ich magische Momente sammele. Denn die Erinnerungen an einzigartige Erlebnisse sind für immer mein, und kann mir niemand mehr nehmen. Was ein solcher magischer Moment ist, dass muss natürlich jeder Reisende selbst entscheiden – des einen Magie kann des anderen Monotonie sein.

Zum Beispiel würde ich kaum versuchen, eine solche magische Minute, wundersame Sekunde, einzigartiges Erlebnis in einer Stadt zu suchen: die sind meistens hektisch und überfüllt, dreckig, laut, mit zu vielen Menschen und zu wenig Natur.
Deshalb liebe ich es, in entlegene Gebiete zu verreisen, dort nach der Magie einer Landschaft, eines Ausblicks, einer Begegnung mit Flora und Fauna zu suchen. So auch vor einiger Zeit in der Serengeti in Tansania. Die Serengeti ist ein sehr großes, sehr tierreiches, sehr berühmtes und sehr einzigartiges Schutzgebiet im Norden Tansanias.
Die Gegend ist nicht wirklich abgelegen, aber auch nicht gerade um die Ecke. Erst fliegt man nach Ostafrika, nach Nairobi oder Kilimandscharo. Dann fliegt man mit einem Buschflieger, oder fährt mit dem Fahrzeug noch einige Stunden auf sehr rudimentären Schotterstraßen, vorbei am Ngorongoro Krater, in die Grasmeer – Ebenen und Buschsavanne der Serengeti. Der schönste Ort der Welt ist reiner Zauber: Die weite wunderbare Landschaft, die unzähligen Tiere, das Licht, der Duft, die Sonne, der Staub – ein Meer aus wunderbaren Sinneseinflüssen umgarnt den glücklichen Reisenden.
Kurzum, wir waren in der Serengeti auf der Suche nach Löwen.

Löwen
Foto: planetenreiter.de

Ich fotografiere gerne Wildtiere, und Löwen zu fotografieren ist für jeden Naturfotograf etwas sehr besonderes. Nur: In der Gegend der Moru Kopjes, obwohl bekannt als Löwenregion, fanden wir zunächst keine der wunderbaren Raubkatzen. Dann kreuzten wir einen sandigen Feldweg. Unser Guide Hugo zeigte nur auf den Boden und sagte: Lion. Wir sahen deutlich die unverkennbare Tatzenspur im weichen Sand, und folgten ihr mit dem Land Rover.

Der Löwe an sich, insbesondere männliche Exemplare, sind nicht nur sprichwörtlich faul. Sie sind es tatsächlich. Denn rein aus Bequemlichkeit trotten sie zuweilen auf den sandigen Wegen, denn das ist weniger anstrengend, als querfeldein zu laufen. Und da sahen wir sie vor uns: Zwei prächtige Löwenmännchen, offenbar Brüder, fernab ihres Rudels oder nomadisierende Einzelgänger? Sie drehten sich nur kurz nach unserem Fahrzeug um, nahmen kaum Notiz, und blinzelten nicht einmal kurz aus gelben Löwenaugen. Wir waren ihnen egal. Zielstrebig flanierten sie voraus, nicht in Eile, entspannt und sorglos, wie man es nur an der Spitze der Nahrungskette sein kann. Wir fuhren ihnen, in respektvollem Abstand, hinterher.

Und dann sahen wir, was unsere Löwenbrüder gesucht hatten: den Rest des Rudels. Mehrere Löwinnen schauten uns aus dem hohen Grass entgegen. Und zu ihren Füssen fiepte, wieselte, kringelte, miaute, schnurrte der goldgelbe Löwennachwuchs. Und dann begann die Magie.
Familie Löwe startete die ganz große Schau. Erst strichen die Löwenmütter in Armlänge uns vorbei, langsam und bedächtig. Gefolgt vom etwas ängstlich miauenden Nachwuchs, dem unser grüner Land Rover nicht ganz geheuer war. Was sie nicht davon abhielt, in einer Handbreit Entfernung an uns vorbei zu schnurren, und uns aus gelbrunden Löwenkinderaugen anzuschauen.
Dann machte sich die ganze Bande im hohen Grass um uns herum gemütlich. Wir fotografierten, schauten, lauschten, rochen und lebten den magischen Moment eines großartigen Naturspektakels, allein mit dem König der Tiere und seinem Nachwuchs – in gefühlten Sekunden vergingen mehrere Stunden. Dann trollten sich die Löwen in das unzugängliche hohe Gras, und wir fuhren zurück in unser Camp. Voll und leer zugleich vor Glück.
Serengeti Safari Magie. Deshalb verreise ich.

Löwenbabys
Foto: planetenreiter.de

Angelika vom Reiseblog wiederunterwegs.com

schreibt über ihre beeindruckendste Nacht:
„Under a trillion stars hotel“ – Mein swag und ich im Outback.
Die schönste Nacht auf meinem dreimonatigen Solo-Trip durch Australien verbrachte ich nicht im Guesthouse, nicht im Hotel und auch nicht in meinem Campervan. Nein, die beeindruckendste Nacht hatte ich im „Under a trillion stars hotel“ – im Freien im Sand unter dem Sternenzelt irgendwo mitten in Australien (genauer: bei William Creek – ein Ort mit Tankstelle, Pub, wilder Camping Site und Dingo-Wachhundmischling). Eine Regenwasserdusche gab‘s in einiger Entfernung. Es ist sicher nicht jedermanns (oder jeder Frau) Sache, irgendwo am Boden im Staub die Nacht zu verbringen – doch für mich war es ein einmaliges Erlebnis.
Wir waren zu zweit – mein Swag und ich: Ein graubraunes Ungetüm, eine Mischung aus EinmannZelt und Schlafsack mit Matte. Irgendwo im Sand ausgerollt, die nötigsten Dinge im Plastiksackerl in Reichweite daneben deponiert und dann nur noch die Hoffung: Nicht zu schnell einzuschlafen , sondern den gewaltigen Sternenhimmel und die Milchstraße hier irgendwo im australischen Outback genießen zu können. Schließlich hatte ich lange genug davon geträumt, allein im Campervan durch Australien zu reisen. Vor dem Einschlafen am Lagerfeuern war noch die Parole ausgegeben worden: „Never unroll your swag, before you go to sleep“. Eine nicht unwichtige Warnung, denn man weiß ja nie, welches Getier noch schnell in den Schlafsack schlüpfen könnte, bevor man selbst an der Reihe ist.
Erst war es in meiner Nachtstatt heiß, dann war es warm und frühmorgens sogar wieder ein wenig erfrischend. Aber spätestens, als mir die ersten Fliegen um die Nase schwirrten, war klar: Tagwache. Und das bei einem einmaligen Sonnenaufgang – vom Swag aus. Aber erst musste ich im Sackerl noch meine Brille finden.

Swag
Angelika Mandler-Saul. Foto: wiederunterwegs.com

Janett vom Reiseblog teilzeitreisender.de

brachte eine Radtour auf dem Wasser bleibende Erinnerungen:
Wir waren auf der Trizepstour (Draisine fahren, Fahrrad und Aquacycling) unterwegs und hatten eine aufregende Draisinenfahrt und ein paar Kilometer mit dem Rad schon hinter uns gebracht. Auf dem Plan stand nun noch das Aquafahrad, eine Art Rad auf zwei Bojen, mit dem man den kleinen Küchensee befahren kann. Normal ist dies eine ziemlich sichere Sachen, bisher sind fast alle trockenen Fußes wieder in den Hafen zurückgefahren.

Nach einer kurzen Einweisung und einem kritischen Blick in den Himmel (es zog ein Regen-Sturm-Schauer in der Ferne auf) versuchten wir unser Glück. „Haltet euch in der Nähe des Ufers auf“ waren die letzten warnenden Worte, die ich zu hören bekam. Warum ich diese ignoriert habe, ich weiß es nicht! Es kam wie es kommen musste, ich war mitten auf dem See, als plötzlich eine irre Wellentätigkeit den See in ein „Ungeheuer“ verwandelte.

Ich hatte wahrlich Mühe, das Fahrrad stabil zu halten, trotz massiver Anstrengung kam ich gefühlt keinen Millimeter weiter und auch das rettende Ufer entfernte sich immer mehr. Der Wind meinte es nicht gut mit mir, so dass ich geschlagene 20 Minuten viel Wasser und Wind von oben und viele stürmische Wellen von unten über mich ergehen lassen musste. Ein paar gefühlte Herzstillstände hatte ich mitten im Sturm schon. In einer windstillen Minute schaffte ich es zu drehen… Und mit letzter Kraft erreichte ich den sicheren Hafen!

Wasserfahrrad
 
 
Vielen Dank an alle Blogger, die sich an unserem Roundup beteiligt haben und uns einen kleinen Einblick in ihre Reisewelt gewährt haben.
Hier kommst du zum zweiten Teil des Roundups mit Geschichten und Fotos weiterer Blogger.

 
 

Jo Igele Reiseblog – Reiseberichte und Reisetipps

 

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