Gefühlschaos und Stolz wie Bolle … 48 Kilometer durch den Westerwald

11. Juli 2016 | Von | Kategorie: Allgemein, Deutschland, Deutschland, Neu, Rheinland-Pfalz, Sport, Wochenendtrips

Mit einem „Wegweiser“ (Schnaps) und einem „Westerwald Bräu“ (Bier) sitz ich vor meinem PC und überlege…

Was schreibe ich überhaupt?
Ich glaube ich hatte selten so ein „Gefühlschaos“ wie an diesem Wochenende.
Durch den Kopf gingen mir Dinge wie:
„ich schaff das niemals“/ „ach was, da musst du jetzt durch“ / „Kopfausschalten und laufen bis du da bist“/ „Warum mach ich das eigentlich“
Bis ich im Ziel sagte: „nach der Geburt meiner Kinder habe ich mich besser gefühlt!“

Und jetzt sitz ich an meinem PC, ein paar Tage später und hab eigentlich nur noch positive Erinnerungen an ein schönes Wochenende mit netten Menschen und einer tollen Landschaft.
Komisch!

Aber jetzt erzähl ich euch erst einmal was mir so ein Gefühlschaos bereitet hat.

Vom 17.- 19.06. war ich im Westerwald unterwegs.
Die Rheinland-Pfalz Tourismus GmBH hatte zum Blogger Wandermarathon auf den Westerwaldsteig eingeladen.
Das Wörtchen „Marathon“ hatte mich bei meiner Anmeldung überhaupt nicht abgeschreckt.
Es war ja ein ganzes Wochenende angesetzt, sprich ca. 15 Kilometer pro Tag ( dachte ich 😉 ) … jaaa da hatte ich Lust drauf!

Als dann ca. 2 Wochen vorher das Programm per Mail eintraff und ich sah, dass nur am Samstag gewandert wurde, überkam mich eine leichte Nervosität.
Mit wandern hab ich ja eigentlich so gar nichts am Hut!
Ich liebe die Natur und bin nicht ganz unsportlich, aber wandern? und dann gleich 45 Kilometer?
Als ich dann merkte „Kneifen ist nicht!“, überlegte ich :

OK 45 Kilometer an einem Tag? Geht das überhaupt?

Ja das geht… wir sind sogar 48 Kilometer gelaufen!
In 13 Stunden mit 19 anderen Bloggern ging es über einen Teil des Westerwald Steigs vom Dappricher Hof nach Enspel.
Unterwegs warteten insgesamt 10 Versorgungstationen auf uns.

WaMaWesterwald
so liebevoll und lecker sind wir von vielen fleißigen Helfern verpflegt worden … DANKE

Essen gab es also reichlich 😉 und für mich war jede Versorgungstation ein Etappenziel, so konnte ich mich Stück für Stück an die 48 Kilometer herantasten.
Ca. 4 Kilometer ist ein normaler Hundespaziergang bei uns…wenn´s zum Joggen geht sind auch mal 6-7 Kilometer drin.
Die Distanzen zwischen den Versorgungstationen konnte ich also gut einschätzen und so kam ich mit jeder Versorgungstation dem Ziel ein Stück näher.

Der Westerwald zeigte sich nicht unbedingt von seiner freundlichsten Seite und ließ uns am Dappricher Hof mit einem ordentlichen Regenschauer starten.
Am Katzenstein war der Regen zwar schon wieder vorbei, die Wanderwege dafür nass und schlammig.
Den kurzen Regenschauer am Mittag vergessen wir mal, denn perfekt getimed gab es während des Regens Westerwälder Schokolade in einer schnuckeligen Fischerhütte 🙂
Auch Kartoffelsuppe, alkoholfreies Bier, Kaffee und Kuchen, Obst und Nüsse warteten am Wegesrand auf uns und stärkten uns für die einzelnen Etappen.

2WaMaWesterwald holzbachschlucht Collage_Fotor
im Regen geht es vom Dappricher Hof hinunter zur Holzbachschlucht

katzenstein westerwald
nach ca.7 Kilometern am Katzenstein war der Regen bereits vorbei

wama westerwald
über weite Felder…

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…an Pferdekoppeln vorbei…

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…über Brücken…

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…und durch Wälder ging es 48 Kilometer bis nach Enspel

Das Entscheidende, weshalb ich diesen Marathon durchgehalten habe, war für mich aber die Gruppendynamik und die netten Gespräche.
Mit 19 anderen Bloggern, einem rasenden Reporter von der Westerwälder Zeitung und Wanderwegeführern vom der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH waren das im Schnitt nur ca. 40 Minuten Gespräch mit jedem.
So ist das Laufen niemals langweilig gewesen und schneller als man sich versah waren über 2/3 des Weges geschafft.
Die letzten ca. 10 Kilometer zogen sich aber und waren wirklich sau anstrengend.
Durchgenässt und mit schweren schmerzenden Füßen kamen wir ca. 13 Stunden und über 60.000 Schritte später in Enspel an.
Hier gab es eine kurze Dusche und dann ging es direkt in den Stöffelpark zum BBQ.

Der Stöffelpark ist ein Basalt Steinbruch, der inzwischen in den alten Hallen ein Museum für Bergbaugeschichte und Fossilienfunde beheimatet.
Außerdem kann man das Gelände für Veranstaltungen, Hochzeiten o.ä. mieten.
Ich bin total begeistert und kann euch einen Besuch nur empfehlen!

stöffelpark
BBQ im Stöffelpark

stöffelpark2
die Location kann auch für Events, Feste und Veranstaltungen gemietet werden

Bei lecker gegrilltem und Westerwälder Bier ließen wir den Abend gemütlich ausklingen, bevor es mit dem Taxi zurück ins Hotel ging.

Ein paar saßen noch bis zum Rauswurf in der Hotelbar.
Ich war allerdings fix und fertig und hab meinen Füßen in dem am Tag vorher selbst hergestellten Fuß Badesalz ein wenig Erholung gegönnt.

Iris Franzen, die Kräuterexpertin von Bad Marienberg gab uns am Ankunftstag eine Einführung in Kräuterkunde im Apothekergarten und stellte mit uns ein entspannendes Fußbadesalz
her.
Wie gut ich es am nächsten Tag brauchen konnte, ahnte ich beim Salbei schnippeln noch nicht.

kräutergarten bad marienberg
Kräuterkunde im Apothekergarten von Bad Marienberg

wamawesterwald 6
das Salbei für unser selbstgemachtes Fuß Badesalz liegt schon bereit

Fazit:

Ich hatte ein wunderbares Wochenende mit vielen netten Bekanntschaften.
Bin über mich hinausgewachsen und stolz 48 Kilometer gelaufen zu sein.
Die wunderbare Landschaft des Westerwaldsteigs, habe ich vor lauter Laufen aber viel zu wenig wahrgenommen.

Ich muss wohl wieder kommen, langsamer Laufen und den Stöffelpark länger besuchen 😉

Und das waren sie, meine fleißigen mit Wanderer:

Unbenannt
lauter wanderwütige am Startpunkt Dappricher Hof

Klickt euch mal durch die Berichte und Blogs meiner Mitwanderer hier gibt’s noch viel mehr Westerwald und Wander Lesestoff!

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Vielen Dank Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH für die Einladung in den Westerwald!

 

Jo Igele Reiseblog / Travelblog, Reiseberichte

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5 Kommentare auf "Gefühlschaos und Stolz wie Bolle … 48 Kilometer durch den Westerwald"

  1. Elke sagt:

    Liebe Katrin,

    das ist so eine Art Schreibe, die ich liebe. So voller Gefühl, das ganze innere Chaos, die Sorge, die angestrengte Zuversicht und dann der Tag, an dem es einfach läuft – wenn auch mit Aua.

    Ganz lieben Dank für deinen leicht und flüssig zu lesenden Blog und einen hochachtungsvollen Gruß an die Bezwingerin des Wandermarathons

    Elke

  2. Nice post and thanks for shairng with us.

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  4. Really Awesome. Thanks for Sharing…

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